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Klage gegen Militärs: Kolumbien sieht Beziehungen zu Ecuador gefährdet

Bogotá. Die kolumbianische Außenministerin María Ángela Holguín bekräftige am Dienstag dieser Woche gegenüber Medienvertretern ihre Kritik am Vorgehen der ecuadorianischen Justiz gegen Sicherheitsbeamte und Militärs ihres Landes, die Anfang März 2008 in die Bombardierung eines Lagers der FARC-Guerilla auf ecuadorianischen Territorium beteiligt waren. Bei dem Angriff war unter anderem der FARC-Kommandeur Raúl Reyes getötet worden. "Die kolumbianische Regierung weist die Entscheidung zurück und lehnt die Zuständigkeit ausländischer Gerichte gegenüber einer legitimen Operation zum Schutz der nationalen Sicherheit und Bevölkerung kategorisch ab", erklärte Holguín hinsichtlich der Vorladung von fünf Befehlshabern der kolumbianisches Armee und einen Polizeichef durch das Oberste Gericht der ecuadorianischen Provinz Socumbios vergangene Woche.

Die ecuadorianische Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten illegalen Grenzübertritt im Rahmen der "Operation Felix" im März 2008 vor. Bei der Militäroperation hatten kolumbianische Sicherheitskräfte auf der ecuadorianischen Seite des Grenzgebiets ein Lager der FARC bombardiert und dabei 17 Menschen getötet. Die Aktion hatte zu erheblichen diplomatischen Spannungen mit den Nachbarländern Ecuador und Venezuelas geführt. Erst zwei Jahre nach der Aktion hatten die Regierungen in Quito und Bogotá ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen.