Sicherheitsprotokoll für Übergabe der Gefangenen der FARC vereinbart

presos_farc_la_picota.jpg

Gefangene aus der FARC im Gefängnis La Picota, südöstlich von Bogotá
Gefangene aus der FARC im Gefängnis La Picota, südöstlich von Bogotá

Bogotá. Die FARC sind bereit, den Prozess der Freilassung von zehn Gefangenen zu beginnen. Dies gab die kolumbianische Rebellenorganisation am Samstag in einem Kommuniqué bekannt, das an die Internationale Frauengruppe für den Frieden und die Organisation der Familienangehörigen (Asfamipaz) dieser Gefangenen gerichtet ist.

Die Guerillaorganisation teilt mit, dass sie ihr "Einverständnis zu den Sicherheitsprotokollen" erklärt hat und die Logistik für die Freilassung, die an zwei Tagen stattfinden wird, vorbereitet ist. Allerdings bestehen die FARC darauf, dass der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos vorher den Besuch einer Kommission von Menschenrechtsaktivistinnen bei den politischen Gefangenen und Kriegsgefangenen zulässt. "Es ist eine Absurdität, dass die Regierung von Kolumbien deren Existenz negiert, nur um diesen Besuch zu verhindern, während zugleich das nationale Gefängnisinstitut bei der Bearbeitung einer Petition gerade die Existenz von 15.000 Politischen Gefangenen anerkannt hat", so die FARC weiter.

Am 8. März hatte ein Treffen stattgefunden, an dem der brasilianische Botschafter, eine Abordnung des Internationalen Roten Kreuzes und der kolumbianische Vize-Verteidigungsminister Jorge Enrique Bedoya teilnahmen. Dort wurde ein Sicherheitsprotokoll für die Freilassung der letzten zehn Gefangenen der FARC entworfen, das der Gruppe Kolumbianerinnen und Kolumbianer für den Frieden und der FARC zur Zustimmung noch vorzulegen war.

Laut der Menschenrechtsaktivistin Piedad Córdoba soll die Freilassung der zehn Gefangenen noch vor dem 3. April stattfinden. In einem Interview mit Telesur zeigte sie sich zuversichtlich, dass Präsident Santos jetzt die Besuchserlaubnis für die politischen und Kriegsgefangenen erteilen wird.

Unterdessen forderten auch die Gefangenen aus der FARC in einem Aufruf vom 15. März die Bildung einer Kommission zur Überprüfung der Situation in den Gefängnissen. Die Rücknahme der Besuchserlaubnis für die internationale Frauengruppe durch den Innen- und Justizminister Juan Carlos Esguerra vor wenigen Tagen nennen die Gefangenen "eine wahre Ohrfeige für die Möglichkeit einer unblutigen Lösung des sozialen und bewaffneten Konfliktes".