Kolumbien / Politik

FARC wollen französischen Journalisten freilassen

romeolanglois.jpg

Romeo Langlois
Romeo Langlois

Bogotá. Die kolumbianische Guerillaorganisation FARC hat ihre Bereitschaft erklärt, den französischen Journalisten Romeo Langlois freizulassen. Er soll an einem sicheren Ort an eine Kommission aus einem Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes, der Menschenrechtsaktivistin Piedad Córdoba und einem Gesandten des seit heute amtierenden französischen Präsidenten François Hollande übergeben werden. Dies hat das Sekretariat des Generalstabes der FARC gestern in einem in Bogotá verbreiteten Kommuniqué erklärt.

Der französische Journalist Romeo Langlois war am 28. April während eines Gefechts zwischen den Rebellen und dem kolumbianischen Militär im Department Caquetá in die Hände der FARC gefallen. Er hatte die Streitkräfte bei einem Einsatz begleitet und deren Uniform getragen.

In ihrem Kommuniqué erinnern die FARC auch an das Schicksal der Journalisten Hollman Morris, Leonardo Acevedo und Camilo Raigoza, die vor zwei Jahren vom Militär verhaftet wurden, als sie von der Übergabe von Kriegsgefangenen berichten wollten. Danach seien die drei kolumbianischen Journalisten in einer Medienkampagne, an der sich auch der damalige Präsident Uribe beteiligte, als "Propagandisten der FARC" bezeichnet worden.

Hollman Morris, ein bekannter Dokumentarfilmer und Menschenrechtsaktivist, verließ Kolumbien daraufhin nach mehreren Morddrohungen und ständiger Überwachung durch den Geheimdienst. Seit 2010 lebt er im Exil.

Nach seiner Freilassung könne Romeo Langlois die von der Regierung Kolumbiens, seinen Streitkräften und den etablierten Medien erwartete Rolle zu Ende spielen, schreiben die FARC. Er könnte aber auch "seinem Gewissen treu bleiben und die Wahrheit berichten". In diesem Fall könnte es sein, dass diejenigen, die heute seine Freilassung fordern, sich gegen ihn wenden, heißt es in dem Kommuniqué unter Verweis auf ähnliche Fälle.