Chile / Menschenrechte

Mapuche bei erneuter Polizeirazzia verletzt

zzzzzcarabineros_chile.jpg

Spezialeinheiten der chilenischen Polizei führten die Razzia durch
Spezialeinheiten der chilenischen Polizei führten die Razzia durch

Ercilla, Chile. In den frühen Morgenstunden des 7. Juni hat erneut eine Razzia der Spezialeinheiten der chilenischen Polizei in der indigenen Gemeinde Wente Winkul Mapu im Verwaltungsbezirk Ercilla stattgefunden. Über zehn Mitglieder der Volksgruppe der Mapuche wurden schwer verletzt. Sieben Bewohner mussten in nahen Krankenhäusern behandelt werden, zwei der eingelieferten Indigenen wurden verhaftet. Unter den Verletzten befinden sich nach Augenzeugenberichten auch Senioren und Minderjährige. Sie weisen Verletzungen von Gummigeschossen an Beinen, am Rücken und am Hals auf, sowie Verletzungen im Gesicht durch die Übergriffe der Polizei.

Die Mapuche-Gemeinde kam im April dieses Jahres in die Schlagzeilen, nachdem bei der letzten Razzia ein Polizist der Spezialeinheit GOPE erschossen worden war. Die Schuld dafür gaben die Behörden den Indigenen, ohne dass jedoch stichhaltige Beweise vorgelegt wurden.

Grund der aktuellen Razzia war das Vorhaben, den Mapuche Erick Montoya zu verhaften, der wegen eines Mordversuches an Militärpolizisten angeklagt werden soll. Montoya wurde bei der Festnahme schwer verletzt.