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Venezuela und Bolivien weisen US-Drogenbericht zurück

Caracas. Die Regierungen von Bolivien und Venezuela haben Schuldzuweisungen der USA hinsichtlich der angeblich mangelnden Bekämpfung des Drogenhandels abgelehnt.

In einer Pressemitteilung kritisiert das venezolanische Außenministerium, der Bericht sei "vollgestopft mit falschen Behauptungen, politischen Vorbehalten und verdeckten Drohungen". Die US-Regierung verfolge "weiter ihre Linie der permanenten Aggression gegenüber den unabhängigen und souveränen Regierungen, wie der von Venezuela, mit der Absicht, ihnen ihre dominante und auf Konfrontation ausgerichtete Politik aufzuzwingen". Die US-Regierung besitze jedoch "keinerlei moralische Autorität", über die Politik der Drogenbekämpfung anderer Länder zu richten. Die Lage in den USA sei für den Rauschmittelkonsum günstig, was das Land zum größten Drogenmarkt der Welt mache, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Auch der bolivianische Präsident Evo Morales stellte die Autorität der US-Regierung in Frage, über den Erfolg der Drogenbekämpfung anderer Länder zu urteilen, da der Ursprung des Problems in den USA liege. Er forderte Washington zu Maßnahmen gegen den dortigen Drogenkonsum auf.

Die gegenseitigen Schuldzuweisungen bezüglich des Drogenhandels dürften so schnell kein Ende nehmen. In der vergangenen Woche gab es Berichte aus den USA, die mehrere große US-Banken unter den Verdacht der Geldwäsche und der damit im Zusammenhang stehenden Finanzierung von Drogenhandel und Terroraktivitäten stellten.