Paraguay / Politik

Teilnahme Paraguays an Iberoamerika-Gipfel unerwünscht

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Offizielles Foto beim 21. Iberoamerikanischen Gipfel im Jahr 2011
Offizielles Foto beim 21. Iberoamerikanischen Gipfel im Jahr 2011

Asunción. Paraguay nimmt nicht am Iberoamerikanischen Gipfel teil, der im November dieses Jahres in Cádiz stattfinden wird. Die spanische Regierung, die das Gipfeltreffen veranstaltet, schickte ihren Staatssekretär für internationale Zusammenarbeit, Jesús García, nach Asunción, um De-facto-Präsident Federico Franco zu informieren, dass seine Anwesenheit in Cádiz von vielen Teilnehmerländern des Gipfels nicht gewünscht wird.

Wie es in der lokalen Presse hieß, würden laut dem spanischen Beamten Argentinien, Bolivien, Ecuador, Uruguay und andere Nationen von der Teilnahme an den iberoamerikanischen Beratungen Abstand nehmen, sollte Franco versuchen, in Cádiz zu erscheinen.

Paraguay ist seit der Amtsenthebung des rechtmäßigen Präsidenten Fernando Lugo zunehmend international isoliert. So wurde die Mitglieschaft des Landes vom Gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur) und der Union der Südamerikanischen Nationen (Unasur) bis zur Wiederherstellung der Demokratie suspendiert. Die Regierung von De-facto-Präsident Franco wurde durch den Vorstand des Lateinamerikanischen Parlaments verurteilt. Jetzt sieht sie sich auch vor verschlossenen Türen dieser Instanz Iberoamerikas.

An den Iberoamerikanischen Gipfeltreffen nehmen Regierungsvertreter aus Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Uruguay, Venezuela, Portugal, Spanien und Andorra teil. Nach dem parlamentarischen Putsch im Juni wird die jetzige Regierung Paraguays von der Mehrheit der teilnehmenden Länder abgelehnt.

Um diese zunehmende Isolierung aufzuheben, reiste Franco zur UNO-Generalversammlung in New York, die am vergangenen Dienstag begann. Im Lauf der Woche wollte er sich um ein Gespräch mit US-Präsident Barack Obama bemühen. Auch waren Treffen mit dem Vorsitzendenden der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) Luis Alberto Moreno und dem spanischem Präsidenten Mariano Rajoy geplant.