Lateinamerika / Militär

Verteidigungsminister debattieren Friedenszone im Südatlantik

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Emblem der Konferenz der Verteidigungsminister
Emblem der Konferenz der Verteidigungsminister

Montevideo. Am vergangenen Mittwoch ist in Uruguay das 10. Treffen der Verteidigungsminister Amerikas mit einem Aufruf zum Frieden zu Ende gegangen. In der gemeinsamen Abschlusserklärung wird darauf hingewiesen, dass die existierende Technologie "jede Spur von Leben auf dem Planeten zerstören kann".

Doch prägte nicht nur Einigkeit das Treffen, an dem 29 von 34 Ministern teilnahmen. Über den Konflikt um die Malwinen (Falklandinseln) zwischen Großbritannien und Argentinien konnte keine Einigung erzielt werden. Ein Teil der anwesenden Staaten unterstützt das Interesse Argentiniens, die Inseln von Großbritannien zurück zu bekommen. Andere, vor allem die USA und Kanada, sehen keinen Handlungsbedarf.

Dieser Konflikt zeigte sich auch in den Debatten um die Schaffung einer entmilitarisierten Friedenszone im Südatlantik. Diese stünde den Interessen der USA entgegen, für die die Einrichtung von Militärbasen ein wichtiges Ziel ist. Sie würde aber ebenso eine Unterstützung Argentiniens im Malwinen-Streit bedeuten, da die Insel seit dem Falklandkrieg 1982 von Großbritannien besetzt wird.

Die Forderung der USA nach einem "neuen Verteidigungssystem", das den Kampf gegen Terrorismus, Drogen- und andere organisierte Kriminalität, sowie innere Sicherheit und Unterstützung bei Naturkatastrophen vorsieht, wurde unter anderem von dem brasilianischen Vertreter kommentiert: "Die Welt ist nicht mehr dieselbe wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute gibt es eine multipolare Welt", sagte Celso Amorim. Ähnlich äußerte sich der Vertreter Uruguays hinsichtlich des Interesses der USA an einem bilateralen Abkommen: "Das bestehende Abkommen von 1952 ist unadäquat angesichts der heutigen internationalen Situation, die nicht mehr die des dies Kalten Krieges ist"

Adolfo Pérez Esquivel, Friedensnobelpreisträger von 1980, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur IPS: "Die USA haben sich nicht geändert, sie wollen hauptsächlich ihre eigenen Interessen mit Hilfe des Militärs im Kontinent durchsetzen." Er ist Teil eines Bündnisses, das gegen das Treffen protestiert hat und die Entmilitarisierung Südamerikas fordert.

Ähnlich wie bei der Organisation der Amerikanischen Länder (OAS) zeichnet sich ab, dass die Interessen der Länder Südamerikas und Nordamerikas politisch immer weiter auseinandergehen. Lediglich Mexiko, Kolumbien und Chile stehen an der Seite Nordamerikas, während Bolivien, Ecuador, Nicaragua und Venezuela am deutlichsten ihren Dissens zum Ausdruck bringen.

Das nächste Treffen findet 2014 in Peru statt.