Erfolgloser Räumungsversuch des Zugangs zur Mine El Tambor

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Dorfbewohner versuchen sich der Räumung zu widersetzen
Dorfbewohner versuchen sich der Räumung zu widersetzen

San José del Golfo, Guatemala. Ein Aufgebot von rund 200 Polizisten hat am vergangenen Freitag versucht, den Zugang zur Mine El Tambor in San José del Golfo zu räumen. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die friedlich Demonstrierenden vor. Mehrere Personen – unter ihnen zwei Kinder – erlitten Vergiftungen und vier Anführer der Proteste wurden verhaftet.

Die Aktion der Polizei erfolgte ohne richterlichen Räumungsbefehl. Das Menschenrechtsprokurat bestätigte am Samstag, dass die Demonstration legal und friedlich verlaufen sei und den Verkehr nicht behindert habe. Dagegen sagte Innenminister Mauricio López Bonilla, der Räumung liege ein Entscheid der Regierung zu Grunde. Das Unternehmen habe alle nötigen Bewilligungen und die Regierung garantiere für die Durchsetzung des Rechts.

Die Mine El Tambor gehört zum US-amerikanischen Bergbaukonzern Kappes, Cassiday & Associates. Die Bewohner von San José del Golfo und San Pedro Ayampuc halten die Zugänge zur Mine bereits seit März besetzt und verhindern die Zufahrt für schwere Maschinen. Bereits im Frühling kam es zu Räumungsversuchen durch die Polizei und zu Angriffen auf Aktivisten. Im Juni wurde Yolanda Oquelí, eine der Anführerinnen des Widerstandes, von Unbekannten mit Schusswaffen angegriffen.

Im Oktober demonstrierten mehr als 1.000 Bewohner in San Pedro Ayampuc gegen das Minenprojekt und forderten den Bürgermeister auf, eine Volksbefragung in der Gemeinde durchzuführen. Seit Mitte November häuften sich Aggressionen und Provokationen gegen Minengegner im Dorf La Puya. Mutmaßliche Minenarbeiter versuchten in die Mine zu gelangen, es kam zu Konfrontationen mit den Protestierenden. Auch der Polizei gelang es in den vergangenen Tagen jedoch nicht, den gewaltfreien Widerstand zu brechen. Das Camp vor dem Eingang zur Mine besteht vorerst noch weiter.