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Äquivalenzökonomie anwenden

Chávez schlägt auf Petrocaribe-Gipfel Öl-Tauschhandel vor. Neue Raffinerien geplant. Auch Honduras jetzt dabei.

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Äquivalenzökonomie anwenden
Für solidarischen Handel: Raúl Castro und Hugo Chávez auf dem Gipfel

Cienfuegos. Die Mitgliedsländer des Wirtschaftsbündnisses Petrocaribe könnten zukünftig die venezolanischen Öllieferung nicht nur zu Vorzugspreisen erhalten, sondern statt mit Dollar auch mit Waren oder Dienstleistungen begleichen. Dies bot der venezolanische Präsident Hugo Chávez seinen Partnern am Freitag auf dem 4. Gipfel-Treffen der Staatschefs der Allianz der Karibikstaaten im kubanischen Cienfuegos an. Kuba schickt bereits Ärzte für das Sozialprogramm "Barrio Adentro" zur flächendeckenden kostenlosen Gesundheitsversorgung nach Venezuela und bekommt dafür venezolanisches Erdöl.

Im Anschluss an das Gipfeltreffen fand die Wiedereinweihung der von sowjetischen Fachleuten zu Beginn der 90er Jahre errichteten Erdöl-Raffinerie Camilo Cienfuegos statt. Das kubanisch-venezolanische Projekt auf Basis der "bolivarischen Alternative für Amerika" (Alba) soll dem ganzen Bündnis zugute kommen und ist Teil der mittelfristigen Strategie von Petrocaribe, die gemeinsame Erschließung, Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas durch die Mitgliedsstaaten zu fördern.

Ziel der venezolanischen Initiative ist, die Energie-Versorgung der Staaten der Region nachhaltig zu gewährleisten. Um diesem Ziel näher zu kommen, kündigte Chávez auf dem Gipfel weitere gemeinsame Milliardeninvestitionen in den Neu- und Ausbau von Öl-Raffinerien im Karibikraum an. Zehn neue Erdölverarbeitungsanlagen sollen entstehen, acht bestehende sollen renoviert werden. "Hier konsolidiert sich eine neue Energie- und Geo-Politik, die im Dienste der Völker und nicht im Interesse des Imperialismus und dem Großkapital steht," sagte Chávez während seiner Rede auf dem Gipfel.

Petrocaribe war im Juni 2005 von der venezolanischen Regierung ins Leben gerufen worden. Auf dem jetzigen Gipfel kam Honduras als 17. Mitglied hinzu, Mitte Januar sollen die Verträge unterzeichnet werden.


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