Venezuela

Auf zum indianischen Sozialismus!

"Woche den indigenen Widerstandes" endet in Venezuela mit Kongress

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Auf zum indianischen Sozialismus!
Sozialistisch und indigen: Ministerin Nicia Maldonado

Caracas. Mit einem venezolanischen-kolumbianischen Kongress endet am heutigen Freitag in Caracas die "Woche des indigenen Widerstandes". Mit den Feierlichkeiten wird des 515 Jahrestages der Eroberung Amerikas durch die Europäer gedacht. Am 12. Oktober 1492 war Christoph Kolumbus in der Karibik gelandet. Binnen weniger Jahrzehnte kolonisierten von allem Spanier und Portugiesen die Karibik und Südamerika. Durch kriegerische Auseinandersetzungen und Krankheiten verloren in dieser Zeit Millionen Ureinwohner ihr Leben.

Seit 1913 wird der 12. Oktober in der iberoamerikanischen Welt als "Día de la Raza" (Tag der Rasse) gefeiert. Die Idee dazu stammt von dem spanischen Politiker Faustino Rodríguez-San Pedro, der den Feiertag damals als Präsident der Ibero-Amerikanischen Union ins Leben rief. An dem Konzept, das an die Vermischung der "eupäischen Rasse" mit der "lateinamerikanischen Rasse" gedenken soll, gab es in der Vergangenheit öfter Kritik. Einige lateinamerikanische Länder begehen den Tag daher inzwischen als "Tag der Entdeckung zweier Welten" oder als "Amerikatag". In Venezuela wurde der "Tag der Rasse" 2002 in "Tag des indigenen Widerstandes" umbenannt.

Die Ministerin für die Indigenen Völker, Nicia Maldonado, hatte aus diesem Anlass einen Kongress indigener Bewohner aus Venezuela und Kolumbien ausrichten lassen, der am Freitag in Caracas stattfand. Dabei sollte nach Angaben von Maldonado auch die bevorstehende Verfassungsreform von den Nachfahren der Ureinwohner diskutiert werden. Mit der Überarbeitung des Artikels 100 der Magna Charta soll den indigenen Ethnien mehr Autonomie und Mitbestimmung eingeräumt werden. Auch werde man den Grundstein für "Indigene Sozialistische Kommunen" legen, sagte die Ministerin. Mehrere dieser Modellsiedlungen sollten in den Ortschaften Fruta del Burro im Bundesstaat Apure, in Los Bombitas im Staat Bolívar, in Betania Topocho (Amazonas) und in Los Negritos (Zulia) entstehen. "Diese Aktivitäten zeigen den revolutionären Wandel, der auch die indigenen Völker Venezuelas erfasst hat", sagte die Ministerin auf einer Pressekonferenz in Caracas. Der Feiertag sei eine Möglichkeit zur Reflexion darüber, warum man für das Leben kämpfe und für die Rettung des Planeten vor den imperialistischen Katastrophen.