Zweites Treffen des ALBA-Ministerrates

Panamerikanisches Bündnis berät über weitere Ausweitung der solidarischen Zusammenarbeit

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Zweites Treffen des ALBA-Ministerrates
Zweites Treffen des ALBA-Ministerrates

Havanna. Am Donnerstag abend (Ortszeit) hat in der kubanischen Hauptstadt Havanna das zweite Treffen des Ministerrates der "Bolivarischen Alternative für Amerika" begonnen. An dem Treffen des Regionalbündnisses nehmen Diplomaten und Vize-Außenminister der Mitgliedsländer Venezuela, Bolivien, Kuba und Nicaragua teil. Die ALBA dient dem Ziel, eine Alternative zu dem neoliberalen Freihandel zu bieten, mit dem die USA auf den Kontinent drängen.

Auf dem zweitägigen Treffen in Havanna soll über die Fortführung und Ausdehnung bisheriger Kooperationsprojekte beraten werden. Auf der Agenda steht auch die geplante Zusammenarbeit in neuen Bereichen. Dazu soll unter anderem über die Gründung gemeinsamer Wirtschaftsunternehmen, vor allem im Rohstoff-Sektor, beraten werden. Außerdem wollen die Teilnehmer laufende Alphabetisierungsprogramme auf ganz Lateinamerika und die Karibik ausweiten. Zugute kommen dabei die Erfahrungen aus Kuba und Venezuela, wo das Problem des Analphabetismus im Vergleich zu anderen Ländern der Region kaum noch besteht.

Weitere Projekte sind die Ausweitung der Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich, hier vor allem bei der Medikamentenverteilung. Im Rahmen der Wissenschafts- und Technologiekooperation sollen Forschungszentren errichtet, im Ernähungsbereich der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft verstärkt und im Verkehr mit der Schaffung eines gemeinsamen Lufttransportunternehmens begonnen werden. Den kulturellen Austausch will man mit dem Aufbau von "Casas Alba" in lateinamerikanischen und karibischen Großstädten fördern.

Auch die Fortführung der Institutionalisierung von ALBA steht auf dem Programm. Dabei geht es vor allem um die Bildung eines gemeinsamen Sekretariats. Die Zusammenkunft soll den eingeschlagenen Weg des letzten Gipfeltreffens der Präsidenten der Mitgliedsstaaten im vergangenen April im venezolanischen Barquisimeto fortsetzen. Dort hatten die Staatschefs bereits den Grundstein für eine festere Struktur des Bündnisses gelegt.

Das Akronym ALBA steht zugleich für das spanische Wort für Morgenröte und? geht auf die Initiative des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zurück. Auf dem III. Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Karibik hatte er das Vorhaben Ende 2001 vorgestellt. Drei Jahre später wurde ALBA mit umfassenden Abkommen zwischen Caracas und Havanna formell ins Leben gerufen. 2005 ist dem Bündnis Bolivien beigetreten, im vergangenen Jahr Nicaragua. Im Sommer hatte auch Ecuador einen baldigen Beitritt in Aussicht gestellt, auch weitere Staaten wie Uruguay und Haiti sind interessiert an einer engeren Zusammenarbeit.


Quellen: Prensa Latina, Venezolana de Televisión