Afrika und Südamerika wollen Zusammenarbeit ausbauen

AU-Kommissionsvorsitzender in Caracas: Afrika offen gegenüber progressiven Kräften in Lateinamerika. Interkontinentaler Kongress in Vorbereitung

Caracas. Der Kommissionspräsident der Afrikanischen Union (AU), Jean Ping, ist am Dienstag in Venezuelas Hauptstadt Caracas mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez und anderen Regierungsvertretern zusammengekommen um den Afrika-Lateinamerika-Gipfel vorzubereiten. Dieser soll Ende September in Caracas stattfinden.

"Venezuela mit seinem Präsidenten Chávez ist zu einem Sprecher geworden für die Nationen die keine Stimme haben, nicht nur auf dem amerikanischen Kontinent sondern in der ganzen Welt, speziell in Afrika", sagte Jean Ping gegenüber der Presse in Venezuelas Hauptstadt.

Ping, der der Afrikanischen Union seit 2008 vorsitzt, lud Hugo Chávez zu einer Rundreise in afrikanische Staaten ein - inklusive Äthiopien, wo die AU ihren Sitz hat. Er sprach sich zudem für ein baldiges Treffen zwischen der AU und der Bolivarischen Alternative für Amerika (ALBA) aus, ein von Kuba und Venezuela als Gegenvorschlag zu US-dominierten Freihandelsabkommen iniitiertes Bündnis mit mittlerweile acht Mitgliedsstaaten.

Ping betonte die Notwendigkeit, dass die beiden Kontinente Afrika und Südamerika ihre Zusammenarbeit vertiefen. "Wir haben eine gemeinsame Kultur und Vergangenheit, die wir nicht weiter ignorieren können, und eine Kooperation ist unerlässlich geworden", sagte Ping.

Chávez und Ping diskutierten bei ihrem Treffen Fragen des Handels, der Bildung und Gesundheit. Ein weiteres Thema war die Notwendigkeit, einen gemeinsamen Fernsehkanal für den globalen Süden aufzubauen, vergleichbar mit dem in Caracas sitzenden lateinamerikanischen Nachrichtensender Telesur. Mit einem solchen Medium könne der Austausch des afrikanischen und des südamerikanischen Kontinent gefördert werden.

"Wir wurden daran gewöhnt, darauf zu hören was der Norden (die Industrieländer, d.Red.) sagt", sagte Ping. "Doch wir müssen unseren Ländern die Möglichkeit geben, sich unabhängig zu äußern."

Venezuelas Außenminister Nicolás Maduro sagte, der im September stattfindende Gipfel zwischen Afrika und Südamerika werde "eine gemeinsame Vision der beiden Kontinente" beraten und "eine Basis legen zum Aufbau der pluripolaren Welt", die bereits im entstehen sei, so Maduro.


Die englisch-sprachige Originalmeldung des Portals Venezuelanalysis.com finden Sie hier.