Guatemala gedenkt der Opfer des Krieges

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Friedensmonument mit weißer Rose
Friedensmonument mit weißer Rose

Guatemala-Stadt. In Guatemala ist der 25. Februar als Gedenktag für die 250.000 Opfer staatlicher und militärischer Repression zwischen 1960 und 1996 begangen worden. Die für die Feiern verantwortliche Dachorganisation "Genozid – nie wieder" umfasst sowohl Menschenrechtsorganisationen wie auch Gruppierungen von Opfern und Hinterbliebenen. Mit einem Demonstrationszug zum zentralen Platz der Verfassung forderten die Teilnehmenden "Gerechtigkeit und integrale Wiedergutmachung". Man könne den Opfern ihre Würde nicht zurückgeben, solange die gravierenden Menschenrechtsverletzungen ungestraft und die Verantwortlichen nicht verurteilt und inhaftiert seien.

Dieses Jahr fanden die Erinnerungsfeiern zeitnah zum Beginn des Prozesses gegen die Ex-Generäle Efraín Rios Montt und José Rodriguez statt. Der Prozessbeginn ist auf den 19. März gelegt. Beide sind für die Planung des Mordes an 1.771 Indigenen der Ixil-Ethnie angeklagt. Rios Montt war von März 1982 bis August 1983 als Putschpräsident im Amt, während Rodriguez zur selben Zeit Chef des militärischen Geheimdienstes war.

In einer separaten Veranstaltung wechselte Präsident Otto Pérez Molina – wie jedes Jahr – die "Rose des Friedens" am Mahnmahl für den Frieden. Zur Erinnerung an die Friedensabkommen wird in zwei bronzenen Hände jeden Tag eine frische weiße Rose gelegt. Pérez Molina versprach dabei, sich für die Entschädigung der Opfer einzusetzen.

Der Vorsitzende der Nationalen Entschädigungskommission (CNR), Jorge Herrera, erklärte, dass im Verlauf der letzten zehn Jahre mit rund 82 Millionen US-Dollar rund 29.000 Familien entschädigt werden konnten. Die Arbeit der CNR ist dieses Jahr offiziell zu Ende, doch wurde bereits eine Verlängerung um weitere zehn Jahre beantragt. Laut der Kongressabgeordneten Nineth Montenegro ist die Entschädigung der ehemaligen Mitglieder der Zivilpatrouillen viel schneller vonstatten gegangen, als die Entschädigung der zivilen Opfer.

Der "Tag der Würde der Opfer des Bürgerkriegs" wird in Guatemala seit dem 29. Februar 1999 begangen, als die UNO-Wahrheitskommission ihren Bericht über die zwischen 1960 und 1996 verübten Menschenrechtsverletzungen veröffentlichte.