Symbolischer Prozess gegen Pacific Rubiales geht weiter

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Anlage von Pacific Rubiales im Osten Kolumbiens
Anlage von Pacific Rubiales im Osten Kolumbiens

Bogotá. Das symbolische Gerichtsverfahren gegen den kanadischen Konzern Pacific Rubiales ist vom 16. bis 18. August in der kolumbianischen Hauptstadt fortgesetzt worden.

In dem Verfahren, das Mitte Juli begonnen hatte, soll die Verantwortung des Erdölunternehmens für den Raub von Rohstoffen und Umweltzerstörung, Vertreibungen von indigenen und bäuerlichen Gemeinden, Verletzung von Menschenrechten, ökonomische Schäden und Verarmung durch prekäre Arbeitssituationen geklärt werden. Pacific Rubiales fördert in Puerto Gaitán im Osten des Landes täglich an die 225.000 Barrel Öl, das entspricht einem Viertel der kolumbianischen Produktion.

Eine Gruppe von sozialen und Menschenrechtsorganisationen hatte diesen ethischen und politischen Prozess gegen die zwei multinationalen Unternehmen Pacific Rubiales und Anglogold Ashanti organisiert. Am vergangenen Wochenende wurden Beweise gesammelt, um Klagen und andere juristische Mittel gegen diese Konzerne in die Wege leiten zu können.

Berücksichtigung finden ebenfalls die zuvor durchgeführten regionalen Anhörungen hinsichtlich der illegalen Aktivitäten der Unternehmen, mit denen sie ihre Projekte durchsetzten. Außerdem werden sowohl die Anhörungen der Minenarbeiter in Sur de Bolívar einbezogen, wo bereits Beweise gegen den südafrikanischen Rohstoffkonzern Anglo Gold Ashanti gesammelt wurden, als auch die Anhörungen der Ölarbeiter in Puerto Gaitán.

Wie Francisco Ramírez, der Präsident der Bergbau- und Industriearbeitergewerkschaft FUNTRAENERGÈTICA mitteilte, hat Pacific Rubiales in einem Kommunique die Teilnahme an dem Prozess mit der Begründung verweigert, damit würde das Verfahren legitimiert. Die Minenarbeiter werfen dem Unternehmen vor, dass es zwar Programme zur sozialen Verantwortung gebe, diese jedoch nur dazu dienen sollen, die Vergehen der Konzerne zu kaschieren.

Ende Juli wurde versucht, die von sozialen Organisationen durchgeführten Untersuchungen zu den Anschuldigungen zu stören. Unbekannte brachen in Büros von Basisorganisationen ein und stahlen Hardware, Dokumentationen und Beweismaterialien, die im Zusammenhang mit den Untersuchungen standen. Auch wurden Webseiten von beteiligten Basisorganisationen gehackt.