Lehrerstreik in Rio de Janeiro dauert an

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Protesierende Lehrerin in Rio de Janeiro
Protesierende Lehrerin in Rio de Janeiro

Rio de Janeiro. Seit nunmehr einer Woche haben hunderte Lehrer das Rathaus von Rio de Janeiro-Stadt besetzt. In Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft der Lehrer (SEPE) wurde ein Forderungskatalog ausgearbeitet, in dem es insbesondere um die Vereinheitlichung des Bildungsplanes, die Verbesserung der öffentlichen Schulen und der Ausbildung der Lehrerschaft geht. Ebenso fordern die Lehrkräfte die Vereinheitlichung der Arbeitszeiten und eine Erhöhung ihrer Gehälter an den öffentlichen Schulen sowohl im Bundesstaat, als auch in der Stadt Rio de Janeiro.

Zugleich demonstrieren hunderte Sympathisanten und Unterstützer friedlich vor dem besetzten Rathaus. Insbesondere in den vergangenen zwei Tagen kam es zu Zusammenstößen zwischen der Militärpolizei und den Demonstrierenden. Bei den Ausschreitungen wurden viele Menschen durch den Einsatz von Tränengas verletzt.

Am Mittwoch dieser Woche haben die 39 Stadtverordneten mit 36 zu 3 Stimmen einen neuen Bildungsplan verabschiedet. Es kam zu knapp 30 Änderungen in besagtem Plan, jedoch wurde dabei nicht auf die Forderungen der Lehrer eingegangen; diese setzen ihren Streik daher fort.

Seit Jahresbeginn und insbesondere seit dem Fifa-Confederation Cups finden in ganz Brasilien, nicht zuletzt auch in der Metropole Rio de Janeiro, Massenproteste statt, die unter anderem zum Ziel haben, das Gesundheits- und Bildungssystem zu verbessern, anstatt Milliarden an brasilianischen Steuergeldern in die kommenden Megaevents zu investieren. In Brasilien finden 2014 die Fußballweltmeisterschaft der Männer und 2016 die Olympischen Spiele statt.