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Kubas Regierung schließt 3D-Kinos und reglementiert Handel

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Kino Yara, Havanna
Programmkino für alle: Der Filmpalast Yara an der 23. Straße in Havanna

Havanna. Am 2. November hat die kubanische Regierung in der Parteizeitung Granma eine Neuordnung des Privatsektors angekündigt. Der Ministerrat hob in dem Artikel die Bedeutung des Privatsektors hervor, betonte aber zugleich, dass "Ordnung, Disziplin und Gehorsam" die Voraussetzungen für seine weitere Entwicklung seien.

Wie BBC-Korrespondentin Sarah Reinsford berichtet, wurden bereits am Wochenende Einrichtungen geschlossen, die nicht unter die gesetzlich erlaubten Betätigungen "auf eigene Rechnung" fallen. Dazu gehören auch private 3D-Kinos und Videospielhallen. Diese operieren formal als Café oder Restaurant, das Unterhaltungsangebot steht jedoch im Vordergrund und es werden relativ hohe Eintrittspreise in konvertiblen Peso verlangt. In den vergangenen Jahren sind in Kuba, insbesondere in der Hauptstadt Havanna, immer mehr solcher Geschäfte entstanden, welche die Gesetze umgehen.

Auf der Straße wurden die Schließungen von vielen, insbesondere jungen Leuten, kritisch aufgenommen. Die neuen Geschäfte haben die Freizeitmöglichkeiten deutlich erweitert und erfreuten sich großer Beliebtheit: "Die 3D-Kinos haben uns jenseits der Straße Raum geboten, wohin sollen wir nun gehen?" fragt ein junger Kubaner. Gezeigt wurden dort vor allem US-amerikanische Blockbuster wie "Avatar" oder "Saw". In den staatlichen Kinos laufen zu sehr niedrigen Eintrittspreisen im Unterschied dazu oftmals anspruchsvollere Filme, die in Europa eher in Programmkinos zu finden sind. Gezeigt werden aber auch die meisten neuen Filme aus Hollywood.

Vize-Kulturminister Fernando Rojas begründete den Schritt kulturpolitisch: Die Kinos würden "Frivolität, Mittelmäßigkeit, Pseudokultur und Banalitäten" fördern. Somit entsprächen sie nicht den hohen kulturellen Standards der kubanischen Gesellschaft.

Auch der Weiterverkauf von privat eingeführten Textilien soll künftig unterbunden werden. Die entsprechende Lizenz sieht lediglich den Verkauf von selbst hergestellter Kleidung vor, was viele nicht davon abhielt, das staatliche Importmonopol zu untergraben. Diese Geschäfte dürfen nun bis zum Ende des Jahres ihre Bestände verkaufen und verlieren ab 2014 ihre Lizenz. Schätzungen zufolge sind etwa 20.000 Selbstständige betroffen. Kuba plant für das kommende Jahr die Modernisierung eines wichtigen Werks seiner Textilindustrie und will auch deshalb den massenweisen Weiterverkauf von Importware verhindern.

Derzeit gibt es in Kuba mehr als 442.000 selbstständig Beschäftigte, die in über 200 Berufen tätig sind. Seit 2011 wird der Privatsektor im Rahmen der "Aktualisierung des Wirtschaftsmodells" deutlich erweitert, um die Überbeschäftigung in den Staatsunternehmen abzubauen.