Präsident Correa: "Komplott gegen Regierung in Venezuela"

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Ecuadors Präsident Rafael Correa und sein venezolanischer Amtskollege Nicolás Maduro
Ecuadors Präsident Rafael Correa und sein venezolanischer Amtskollege Nicolás Maduro

Guayaquil. Der Präsident von Ecuador, Rafael Correa, unterstützt die wirtschaftlichen Maßnahmen seines venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro. Venezuelas Regierung sei "mit einem Boykott der Rechten" konfrontiert, dem mit allen notwendigen Mitteln begegnet werden müsse, sagte der Ökonom am vergangenen Dienstag bei einer Pressekonferenz in Guayaquil im Südwesten Ecuadors. Correa bekräftigte die Vorwürfe Maduros gegen die Opposition. Offensichtlich gebe es ein "gewaltiges Komplott" und "provozierte Verknappungen", dagegen müsse die Regierung handeln. Die venezolanische Oligarchie sei "furchtbar", die Rechte im Land "eine ernste Sache". Jede Regierung müsse entsprechend der Realität im Land reagieren. Er erinnerte daran, dass Venezuela zusammen mit Ecuador und Uruguay unter den Ländern mit der geringsten Ungleichheit in Lateinamerika ist. Außerdem gehöre Venezuela nach Studien der Wirtschaftskommission für Lateinamerika (CEPAL) zu den Nationen, die die Armut am meisten verringert haben. Jetzt, da das Land eine Regierung habe, die sich bemühe, die Ressourcen für das Volk einzusetzen, gebe es diesen Boykott der Rechten, so Correa.

Venezuelas Präsident Maduro hatte in den vergangenen Tagen eine Reihe von Maßnahmen "gegen den Wirtschaftskrieg" angeordnet, den die Opposition gegen seine Regierung führe. So werden zur Bekämpfung der Spekulation seit dem Wochenende Preiskontrollen bei Händlern und in Geschäften durchgeführt, Preise gesenkt, Geschäftsleute wegen Wucher festgenommen und Internetseiten geschlossen, auf denen die aktuellen Schwarzmarktkurse für den US-Dollar publiziert wurden. Zahlreiche Durchsuchungen in Lagerhäusern wurden durchgeführt und gehortete Produkte beschlagnahmt.

Dieses Vorgehen wurde nicht nur von der rechtsgerichteten Opposition des Landes scharf kritisiert, sondern auch von Experten aus dem Ausland. Unter anderen sagte der frühere Chávez-Anhänger, der Sozialwissenschaftler Heinz Dieterich, den Zusammenbruch der Wirtschaft und das Ende der Bolivarischen Revolution spätestens im kommenden Frühjahr voraus. Die venezolanische Regierung solle sich von Ecuadors Präsident Correa beraten lassen, nur so könne sie den Kollaps verhindern. Correa sei der einzige lateinamerikanische Präsident, der ein profundes Verständnis der Marktwirtschaft habe.