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Währungsreform in Kuba geht voran

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Die beiden Währungen sollen vereinheitlicht werden
Die beiden Währungen sollen vereinheitlicht werden

Havanna. Die kubanische Regierung hat erste Fakten im Prozess der geplanten Währungsvereinheitlichung geschaffen. Mit einem Gesetz über die Anpassung der Preise werden künftig Anlagen und Einkaufspreise von kubanischen Staatsunternehmen in den nationalen Peso übertragen und neu bemessen.

Im Interview mit der Zeitschrift "Progreso Weekly" erklärte der kubanische Ökonom Pavel Vidal die Bedeutung und möglichen Auswirkungen des Gesetzes. "Nach der Lektüre von Resolution 19 scheint es, dass die Dinge schneller als geplant voranschreiten", sagte Vidal gegenüber der Zeitschrift. Er rechnet damit, dass in den kommenden Wochen die kubanischen Staatsunternehmen ihre konvertiblen Pesos an die Zentralbank im Austausch für die nationale Währung verkaufen. Dies steht im Einklang mit dem Plan der Regierung, die Währungsreform zunächst im Staatssektor durchzuführen, während es zum Abschluss der Reform dann einen "Tag Null" geben wird, an dem kubanische Privathaushalte ihre Ersparnisse in den neuen Peso umtauschen können. Dabei garantiert die Regierung ausdrücklich die Sicherheit privater Sparanlagen. Vidal geht auch auf die Chancen und Risiken der Währungsreform ein, zu letzteren zählt die Multiplizierung der Schulden der Unternehmen, was zur Schließung einiger unrentabler Betriebe führen dürfte. Auch seien kurzfristige Inflationseffekte nicht auszuschließen, sowohl Preise als auch Löhne dürften steigen.

Dennoch überwögen die Chancen der Reform ihre möglichen Risiken, da durch die Vereinheitlichung der Währungen Transparenz, Effizienz und eine Steigerung der Kaufkraft begünstigt würden. Zudem würden interne Reibungsverluste der Buchhaltung vermindert und damit die Korruption zurückgedrängt. Auch die Messung der genauen Größe der kubanischen Volkswirtschaft sei mit einer einheitlichen Währung erstmals wieder möglich.

Vidal rechnet jedoch damit, dass erst in vier bis fünf Jahren die positiven Effekte bei jedem Kubaner ankämen. Der Zeitpunkt für die endgültige Abschaffung des CUC ist derweil noch unbekannt, die "Leitlinien" der Regierung reichen bis ins Jahr 2016. Dazu passt auch, dass kubanische Betriebe unlängst bei internationalen Geldgebern um einen Zahlungsaufschub von 24 Monaten aufgrund der Währungsreform gebeten haben.

Kuba ist das einzige Land der Welt, das über zwei Währungen verfügt. Im Jahr 2004 wurde der US-Dollar durch den Peso Convertible (CUC) ersetzt.