Schüler und Studenten in Chile kündigen neue Proteste an

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Mobilisiert weiter für eine umfassende Bildungsreform: die Schülervereinigung ACES
Mobilisiert weiter für eine umfassende Bildungsreform: die Schülervereinigung ACES

Santiago de Chile. Die Schüler- und Studentenmobilisierung für eine bessere und unentgeltliche Bildung wird auch unter der neuen Mitte-Links-Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet weitergehen. Für den 24. April hat die Schülervereinigung "Asamblea Coordinadora Estudiantes Secundarios" (ACES) eine Demonstration angekündigt, die mit der Unterstützung anderer Schüler- und Studentenorganisationen das Misstrauen gegenüber der Regierung hinsichtlich der angekündigten Bildungsreformen bekräftigen soll.

Eine Sprecherin der ACES, Lorenza Soto, erläuterte in einem Interview mit der chilenischen Zeitung Cooperativa: "Wir hegen ein legitimes Misstrauen gegenüber den verschiedenen Reformen, die für dieses Jahr vorgesehen sind, da die Studentenbewegung im Jahr 2006 von derselben Regierung verraten wurde. Wir sind offen für den Dialog, aber andererseits werden wir uns weiterhin mobilisieren und dies wird die Grundeinstellung dieses Jahr sein."

Nachdem sich sowohl die Schülervereinigung Cones (Coordinadora Nacional de Estudiantes Secundarios) als auch die Studentenvereinigung Confech (Confederación de Estudiantes de Chile) mit dem neuen Bildungsminister Nicolás Eyzaguirre getroffen hatten, um über die geplante Bildungsreform zu debattieren, zeigten sich Vertreter beider Vereinigungen angesichts der kooperativen Haltung des neuen Ministers überrascht. Eyzaguirre betonte, dass er den offenen Dialog mit den Schülern und Studenten fortführen wolle und wies zudem auf bildungspolitische Vorhaben hin, die über die geplanten Reformen – unter anderem Unentgeltlichkeit der Bildung, Verhinderung von Profitgier im Bildungssektor, mehr Partizipation der Studenten – hinausgehen. Gleichzeitig beschwerten sich jedoch beide Organisationen über die fehlende Klarheit Ezyaguirres und betonten, dass sie den Versprechungen des Ministers misstrauten.

Melissa Sepúlveda, Vertreterin der Confech, sagte nach dem Treffen, sie hoffe, dass die vom Minister genannten Vorhaben real seien und sich in einer umfassenden Reform konkretisieren, die alle Bildungsgrade umfasst, und sich nicht in einzelnen Gesetzesentwürfen erschöpfe, die das aktuelle Bildungsmodell lediglich beschönigten. Auch wenn sich die nationale Studentenorganisation Confech noch nicht öffentlich für eine Teilnahme an der Demonstration am 24. April ausgesprochen hat, lassen Stimmen aus der Organisation darauf schließen, dass auch sie an einer baldigen und breiten Demonstration interessiert ist.