Venezuela / Politik

Geheimdienst in Venezuela deckt Umsturzpläne auf

E-Mails von Ex-Parlamentarierin Machado weisen auf Planungen für Ermordung von Maduro hin. Hinweise auf Beihilfe durch US-Botschafter in Kolumbien

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Auszug aus einer der angeblichen Mails von Machado
Auszug aus einer der angeblichen Mails von Machado

Caracas. Die Regierung in Venezuela hat Pläne zur Ermordung von Präsident Nicolás Maduro durch rechtsextreme Kräfte der Opposition veröffentlicht. Zudem seien neue gewalttätige Aktionen geplant. Jorge Rodríguez, Mitglied der Parteiführung der regierenden PSUV, präsentierte auf der Pressekonferenz den E-Mail-Verkehr zwischen führenden venezolanischen Oppositionspolitikern und Funktionären der USA. Die Kommunikation stellt die ehemalige Parlamentsabgeordnete María Corina Machado in den Mittelpunkt einer Verschwörung, die den Darstellungen nach auf den Sturz der Regierung abzielt.

Die angeblichen Nachrichten Machados richteten sich an den Ex-Gouverneur des Bundesstaates Carabobo, Henrique Salas Römer, den Anwalt und Professor Gustavo Tarre Briceño sowie den Oppositionspolitiker und ehemaligen UNO-Botschafter Diego Arria. Wie Rodríguez erklärte, handelt es sich um Nachrichten, die im Rahmen einer gerichtlichen Untersuchung durch den Geheimdienst gesammelt wurden. Machado bezeichnete die E-Mails als Fälschungen.

Den Enthüllungen zufolge soll Machado am 23. Mai eine eindeutige E-Mail an Diego Arria geschrieben haben, in der es hieß "Ich bin es leid, zu warten. Wir müssen diesen Dreck wegräumen, angefangen mit dem Anführer dieser Sache, und (wir müssen) die Weltlage mit der Ukraine und nun Thailand ausnutzen. Je eher desto besser." Weiter soll es in der E-Mail geheißen haben: "Ich denke, der Moment ist gekommen, um unsere Kräfte zu vereinen, die nötigen Anrufe zu machen und Finanzierung für die Vernichtung Maduros zu bekommen. Der Rest wird von selbst auseinanderfallen."

Andere Aussagen der führenden Oppositionspolitikerin verweisen auf ihre führende Rolle bei der Organisierung der Unruhen, die seit Februar Teile des Landes erschüttert haben: "Ich habe mich entschieden. Dieser Kampf wird andauern, bis diese Regierung gestürzt ist." Sie wolle weiterhin Jugendliche und Studierenden agitieren. Auch könne man auf die internationale Lobby zählen, so Machado, die in diesem Zusammenhang in einer E-Mail vom 12. Mai das Europäische Parlament und den US-Senat erwähnt haben soll. Man verfüge "über ein dickeres Scheckheft, als das Regime".

Nach Ansicht des PSUV-Politikers Rodríguez ist damit bestätigt, dass es sich bei den Unruhen, die seit Februar 42 Personen das Leben gekostet haben, nicht um spontane Proteste, sondern um terroristische Akte handelt. So seien die vermeintlichen Studentenunruhen nur die erste Phase eines Staatsstreiches gewesen. In der geplanten Ermordung des verfassungsmässigen Staatsoberhauptes sieht Rodríguez nun eine neue Qualität. Zudem ließ er verlauten, dass die präsentierten Daten nur die Spitze des Eisbergs seien. Der Regierung läge noch weit mehr Material vor, welches die extreme Rechte belaste. Darunter befänden sich auch Beweise, die auf Destabilisierungspläne vor den Kommunalwahlen vom 8. Dezember 2013 hinweisen.

Die offengelegten Nachrichten verweisen außerdem auf die Verwicklung des US-amerikanischen Botschafters in Kolumbien, Kevin Whitaker. Dieser soll Machado "erneut seine Unterstützung bestätigt und die nächsten Schritte aufgezeigt haben", heißt es in den Veröffentlichungen. Die US-Regierung dementierte die Berichte.