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Google-Chef Schmidt besuchte Kuba

Havanna. Der Präsident des Internetkonzerns Google, Eric Schmidt, hat am vergangenen Wochenende in Begleitung von drei hochrangigen Managern Kuba besucht. Bei der Visite, über die internationale Medien unter Berufung auf Weblogs berichteten, sei Schmidt in Begleitung von Jared Cohen, Brett Perlmutter und Dan Keyserling mit Repräsentanten der sozialistischen Regierung zusammengekommen. Sie hätten aber auch Vertreter regierungskritischer Blogs getroffen.

In Zuge des Kuba-Aufenthalts besuchten die Vertreter des Internet-Riesen  auch die Universität für Informationswissenschaften (UCI), die 2008 im Osten der Hauptstadt Havanna eröffnet worden war. An der IT-Hochschule sind rund 5.000 Studierende eingeschrieben.

Google-Chef Schmidt hatte schon im vergangenen Jahr den Wunsch geäußert, Kuba zu besuchen. Eines seiner Ziele sei es, den freien Austausch von Meinungen und Wissen zu befördern, sagte der Manager. Anfang November vergangenen Jahres hatte er in einem Interview erklärt, dass Kuba "ganz oben auf der Liste" seiner bevorzugten Reiseziele stehe.

Das Internet in Kuba hat trotz einer Technologieoffensive der Regierung nach wie vor Probleme. Die Staatsführung hat stets darauf verwiesen, dass die US-Blockade gegen den Karibikstaat einen freien Zugang zum Internet verhindert. Seit 2011 ist Kuba an ein Glasfaserkabel aus Venezuela angeschlossen. Seither geht der Ausbau des veralterten Telefonnetzes nur schleppend voran. Anschluss zum Internet haben vor allem touristische Einrichtungen, wissenschaftliche Institutionen sowie bestimmte Berufsgruppen wie Ärzte, Journalisten und Akademiker.


Nachtrag der Redaktion: In einer ersten Version des Textes stand, dass kubanische Medien nicht über den Besuch berichtet haben. Diese Aussage stammt aus der Zeitung El País und von der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Sie schien sich auf den ersten Blick zu bestätigen, ist aber offensichtlich falsch. El País und EFE hatten sich auf die regierungskritische Bloggerin Yoani Sánchez berufen, die offenbar Falschinformationen verbreitet hat. Wir werden mit dieser Quelle künftig noch vorsichtiger sein als bisher.