Gewalttätige Proteste in Venezuela flammen wieder auf

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Einige Oppositionelle in Caracas probieren einen neuen "Look" aus, der stark an den rassistischen Ku-Klux-Klan (KKK) erinnert
Einige Oppositionelle in Caracas probieren einen neuen "Look" aus, der stark an den rassistischen Ku-Klux-Klan (KKK) erinnert

Caracas. In Venezuela haben rechtsgerichtete Gruppen der Opposition ihre Proteste wieder aufgenommen, um die Absetzung der amtierenden Regierung von Präsident Nicolás Maduro durchzusetzen. Im Verlauf der vergangenen Tage kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen und Blockaden. Die Polizei reagierte mit mehreren Festnahmen in der Hauptstadt Caracas und in Barquisimeto.

Am Sonntag hatte nach Berichten venezolanischer Medien eine relativ kleine Gruppe von Oppositionsaktivisten im wohlhabenden Ostteil von Caracas Straßenblockaden errichtet, um den Rücktritt der linksgerichteten Regierung zu fordern. Einige Demonstranten sorgten dabei für Aufsehen, weil sie Masken im Stil des rassistischen US-Geheimbundes Ku-Klux-Klan trugen.

Von Februar bis Mai dieses Jahres hatten Gruppen der Opposition massive Proteste angeführt, in deren Verlauf mehrere Dutzend Menschen getötet wurden, einige von ihnen durch unbekannte Scharfschützen. Die Teilnehmer folgen Aufrufen der Oppositionspolitiker Leopoldo López und María Corina Machado. Die gewaltsamen Aktionen waren allerdings nicht von allen Teilen der in sich zerstrittenen Opposition unterstützt worden.

Im Verlauf der Ausschreitungen wurden Straßen blockiert, um die Versorgung der Bevölkerung zu sabotieren, erinnerte der Lateinamerikanische Fernsehsender Telesur nun in einem Bericht. Auch seien Sendestationen von Gemeinderadios, Regierungsgebäude und Busse angegriffen und in Brand gesteckt worden. In den vergangenen Wochen hatten einzelne Gruppen versucht, die inzwischen abgeflauten Aktionen wieder aufzunehmen. Unter anderem war ein Gebäude der Einwanderungsbehörde im Staat Lara angegriffen und verwüstet worden.

López sitzt wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an der Planung der gewalttätigen Ausschreitungen inzwischen in Haft. Die USA und die EU folgen der Einschätzung venezolanischer Oppositionsgruppen, die den Prozess als politisches Verfahren ohne Rechtsgrundlage bezeichnen. Nach Informationen von amerika21 haben EU-Diplomaten in Venezuela vereinbart, das Verfahren zu beobachten.