Caracas. Die Regierung Venezuelas hat anlässlich des "Kolumbus-Tages" am 12. Oktober eine antikoloniale Statue eingeweiht. Präsident Nicolás Maduro eröffnete das Mahnmal, das den indigenen Widerstandskämpfer Guaicaipuro zeigt, am Montagabend in der Hauptstadt Caracas. 2004 hatten Aktivisten eine an derselben Stelle stehende Statue des italienischen Seefahrers Christoph Kolumbus niedergerissen, um gegen die Verherrlichung der kolonialen Vergangenheit zu protestieren.
In seiner Ansprache geißelte Maduro den immernoch weit verbreiteten beschönigenden Umgang mit der Vergangenheit. Zwischen Alaska im Norden und Patagonien im Süden des Doppelkontinents seien nach der spanischen, portugiesischen und britischen Eroberung mehr als 80 Millionen Menschen vernichtet worden, sagte Maduro. "Das Mindeste, das Spanien tun könnte, ist die Völker Amerikas um Verzeihung zu bitten." Stattdessen werde in Spanien der 12. Oktober gefeiert. "Es ist als würde gefeiert, dass Hitler sechs Millionen Juden vernichtete", so Maduro.
In Spanien wird die Ankunft Kolumbus' in Amerika im Auftrag der spanischen Krone am 12. Oktober 1492 als Nationalfeiertag begangen. In vielen lateinamerikanischen Ländern wird der Tag als "Tag der Rasse" (Día de la Raza) gefeiert. Venezuelas Regierung unter dem damaligen Präsidenten Hugo Chávez hatte den Tag im Jahr 2002 zum "Tag des indigenen Widerstands" umbenannt, um an die Rolle der Urbevölkerung im Kampf gegen die koloniale Erorberung zu erinnern.