Bauernorganisation in Venezuela berichtet von Mord an Aktivisten

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Revolutionäre Strömung Bolivar und Zamora (CRBZ) - die größte Kleinbauern- und Landarbeiterbewegung in Venezuela
Revolutionäre Strömung Bolivar und Zamora (CRBZ) - die größte Kleinbauern- und Landarbeiterbewegung in Venezuela

Caracas. Eine der größten ländlichen sozialen Bewegungen in Venezuela, die Revolutionäre Strömung Bolivar und Zamora (CRBZ), hat die Ermordung eines ihrer Aktivisten, Luis Hernando Lázaro Chávez, beklagt. Der Mord geschah demnach am 6. Oktober im Bundesstaat Táchira in der Grenzregion zu Kolumbien und wird von der Organisation als politische Tat gewertet.

Einer Presseerklärung der CRBZ zufolge zerstörten zwei Angreifer zunächst die Beleuchtung und drangen in das Haus von Lázaro Chávez ein, töteten diesen mit Macheten und verletzten eine Tochter des Mordopfers sowie eine weitere anwesende minderjährige Person. Die CRBZ sowie Bewohner der Gemeinde beschuldigen namentlich zwei Kolumbianer, die in Verbindung mit offiziell demobilisierten Paramilitärs stünden und seit der Tat aus der Gemeinde verschwunden sind.

Kolumbianische Paramilitärs sind im venezolanischen Grenzgebiet seit langem aktiv und spielen eine Rolle bei Schutzgelderpressungen und beim Schmuggel von Lebensmitteln sowie Treibstoff.

Anlässlich dieses Falles warnt die CRBZ von einer "Strategie der Infiltration organisierter Gemeinden, der Einschüchterung der Bewohner mit dem Ziel der Vertreibung und der gezielten Tötung von chavistischen Anführern". Sie berichtete schon in der Vergangenheit immer wieder von Morden an Aktivisten der Kleinbauernbewegung und klagte in den vergangenen zehn Jahren 300 Fälle an.

Die Aktivisten fordern von den Behörden Aufklärung und Schutzmaßnahmen. Bezugnehmend auf die Schließung der Grenze zu Kolumbien, die Venezuela nach einem Zwischenfall mit mutmaßlichen Paramilitärs aus Kolumbien vornahm, erklärt die Bauernorganisation, dass dies nicht ausreiche. Notwendig sei eine Stärkung der Bolivarischen Milizen, in denen die ländliche Bevölkerung sich zum eigenen Schutz organisieren kann.

Diese auf Anregung des 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez entstandenen Milizen aus freiwilligen Zivilisten wurden zunächst in den ländlichen Gebieten von organisierten Bauern, später auch in staatlichen Fabriken und in den Armenvierteln des Landes aufgebaut. Seit 2010 sind sie formal in die Reserve der Streitkräfte integriert und symbolisieren nach eigenen Angaben die "zivil-militärische Einheit", die das venezolanische Volk und die Bolivarische Revolution verteidige.