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Einsparungen durch weniger Subvention für Kraftstoffe in Ecuador

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Kleinfischerei in Ecuador nicht betroffen von Wegfall der Treibstoffsubventionen
Kleinfischerei in Ecuador nicht betroffen von Wegfall der Treibstoffsubventionen

Quito. Der Präsident von Ecuador, Rafael Correa, hat die Abschaffung der Kraftstoffsubventionen für Industrie, Luft- und Schifffahrt angeordnet. Die Maßnahme wird dem ecuadorianischen Staatshaushalt Einsparungen in Höhe von ungefähr 337 Millionen US-Dollar jährlich bringen.

Bei seinem Tätigkeitsbericht während der Fernsehsendung "Enlace Ciudadano", die aus der Grenzstadt Tulcán in der Provinz Carchi übertragen wurde, erklärte Correa unlängst, es würden nur die Unternehmen betroffen sein, die die Kosten tragen können. Die Reduzierung der Subventionen betrifft demnach weder die 28.200 kleinen Unternehmen mit einem monatlichen Verbrauch bis zu 2.000 Gallonen (rund 5.600 Liter)oder den landesweiten Personen- und Warentransport auf der Straße, die Fischerei im allgemeinen, noch die Privathaushalte. Zu diesen Kleinbetrieben gehören handwerklich betriebene Bergbaubetriebe, Landwirte, Blumenzüchter, Krabbenfischer und Lebensmittelbetriebe.

Vertreter der landesweiten Verbände gewerblicher Fischer und Fuhrunternehmer in Ecuador befürworten indes die Maßnahme. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Andes sagte Fabricio Vivanco, Sprecher der Nationalen Vereinigung des Stadtverkehrs Ecuadors (Fenatu), dass sich der Sektor nicht von der Streichung betroffen sehe und sie unterstütze. Das berühre lediglich die großen Unternehmen. In der Fenatu sind 12.000 Stadtverkehrsunternehmer aus ganz Ecuador zusammengeschlossen. Auch die Schwertransportunternehmer befürworten die Umverteilung. Gabriela Cruz, Vertreterin der Vereinigung der gewerblichen Fischer Ecuadors, der 45.000 Personen aus 570 Organisationen aus dem gesamten Küstengebiet Ecuadors und der Galápagos-Inseln angehören, bestätigte, es seien ausschließlich die Reedereien und die Großindustrie betroffen.

Correa hatte die Subventionen mehrfach als äußerst ineffizient und ungerecht bezeichnet, da sie nur denjenigen zugute kämen, die sowieso schon viel besitzen. Die Effizienz könne nicht als Argument angeführt werden. "Es handelt sich einfach nur um Trägheit, Gleichgültigkeit und Machtspiele, aber unsere Regierung unterwirft sich nur dem ecuadorianischen Volk, der großen Mehrheit". Als Beispiele führte er an, dass auf nur 20 Kunden (16 Prozent von allen) rund 64 Prozent der Subventionen fielen, und zum Beispiel 50 Kunden (kaum vier Prozent der Gesamtkundenzahl) 52 Prozent der Dieselsubventionen für sich nutzten. Dies zeige eine klare Ungleichheit auf, denn die Nutznießer waren die Industrien, die das meiste Geld hatten.