Ecuador / Politik

Ecuador feiert neun Jahre "Bürgerrevolution"

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An den offiziellen Feierlichkeiten in der Hafenstadt Guayaquil am Samstag nahmen Vizepräsident Jorge Glas (Bildmitte, mit Hut) und Präsident Rafael Correa (rechts neben Glas) teil
An den offiziellen Feierlichkeiten in der Hafenstadt Guayaquil am Samstag nahmen Vizepräsident Jorge Glas (Bildmitte, mit Hut) und Präsident Rafael Correa (rechts neben Glas) teil

Guayaquil. In Ecuador hat die Regierungspartei Alianza País das neunjährige Bestehen der "Bürgerrevolution" gefeiert. An den offiziellen Feierlichkeiten in der Hafenstadt Guayaquil nahmen Präsident Rafael Correa, Vizepräsident Jorge Glas sowie mehrere Minister der Linksregierung teil.

Vor über 20.000 Anhägern nannte Correa einige Erfolge seiner Regierung seit Übernahme der Amtsgeschäfte im Januar 2007. Der als "Bürgerrevolution" bekannte Reformprozess habe den Menschen "Schulen, Straßen, Sicherheit, Wasserkraftwerke, kommunitäre Polizeieinheiten und viele weitere Dinge" gebracht, sagte Correa. "Das wichtigste aber ist, dass die Bürgerrevolution den Ecuadorianern die Hoffnung, den Stolz und das Selbstvertrauen wiedergebracht hat", fügte er an.

Correa betonte einmal mehr, dass er sich zum Ende seiner Amtszeit 2017 aus dem poltiischen Leben zurückziehen wolle. Er vertraue darauf, dass ihm eine Vertreterin oder ein Vertreter des "revolutionären Prozesses" nachfolgen werde, so der Staatschef. "Ihr seid der Wandel", rief er seinen Anhängern zu.

Der Minister für Wirtschaftspolitik, Patricio Rivera, bekräftige die Priorität der Regierung, für diejenigen Menschen zu arbeiten, die am wenigsten haben. Tatsächlich ist laut Angaben des Nationalen Statistikinstituts die Armutsrate seit 2007 von 36 auf 22 Prozent gesunken, jene der Menschen in extremer Armut von 16 auf rund 7 Prozent. Die Ungleichheit, die mit dem Gini-Koeffizienten gemessen wird, verringerte sich von 0,551 auf 0,480 Punkte.

Rivera betonte, dass etwa im Bereich der Infrastruktur noch viele Investitionen nötig seien, um den Rückstand aus der Vergangenheit aufzuholen. Als Beispiel für eine erfolgreiche Infrastrukturpolitik nannte er den Bau von acht großen Wasserkraftwerken in den vergangenen neun Jahren. Durch die Eigenproduktion von sauberer Energie spare Ecuador jährlich 750 Millionen US-Dollar an Importen.

Rivera nahm auch auf die aktuell schwierige Wirtschaftslage Bezug. Faktoren wie der niedrige Erdölpreis und die Aufwertung des US-Dollars, der in Ecuador offizielles Zahlungsmittel ist, stellten das Land vor große Herausforderungen, so der Minister. Er hoffe aber für das zweite Halbjahr 2016 auf eine positive wirtschaftliche Dynamik.