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Chile räumt Minenfelder an der Grenze zu Peru

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Minister Gómez übergibt bei einem Festakt das von Minen befreite Gebiet
Minister Gómez übergibt bei einem Festakt das von Minen befreite Gebiet

Arica, Chile.Im äußersten Norden von Chile sind 13 Minenfelder mit einer Gesamtfläche von 700.000 Hektar von Sprengladungen aus der Zeit der Diktatur befreit worden. Dies gab der chilenische Verteidigungminister José Antonio Gómez nach Abschluss der Räumungen bei einem Festakt bekannt. Die Personen- und Panzerminen im Gebiet der Quebrada de Escritos nahe der Grenze zu Peru waren von Spezialeinheiten der chilenischen Armee entfernt oder kontrolliert gesprengt worden. Bis zum Jahr 2020 soll der gesamte Andenstaat minenfrei werden und damit die Bedingungen der Konvention von Ottawa erfüllen.

Die vor allem im Grenzgebiet zu Peru verlegten Minen stammen aus der Zeit des Regimes von Augusto Pinochet (1973 – 1990). Seit ihrer Installation sind 189 Menschen durch versehentliches Aktivieren der Minen getötet worden. Allein in der Region um Arica hatte es in den vergangenen vier Jahren vier Tote gegeben. Die Räumungen waren in den letzten Jahren immer wieder durch Regenfälle erschwert worden, weil diese hunderte Minen wandern ließen. Laut Verteidigungsministerium sind an der Grenze noch 3.817 Panzer- und 6.630 Personenminen. Über die Jahre wurden bereits 84.523 Minen und dami 89 Todesstreifen vollständig geräumt, was gut 78 Prozent des ehemals verminten Staatsgebietes entspricht. Noch in diesem Jahr sollen 18 weitere Felder in verschiedensten Winkeln des Landes von den tödlichen Ladungen befreit werden.

Die Konvention von Ottawa über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und über deren Vernichtung ist ein völkerrechtlicher Vertrag zum Verbot von Antipersonenminen. Darin ist festgelegt, dass die Unterzeichnerstaaten bis 2020 ihre Gebiete von jeglichen Landminen befreien. "Wir erwarten und entwickeln die nötige Anstrengung, damit wir im Jahr 2020 keine Personen- oder Panzerminen mehr auf chilenischem Gebiet haben", sagte Gómez dazu beim Festakt in der Quebrada de Escritos.