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Regierung in Brasilien entsendet Truppen in Nordosten des Landes

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Soldaten sollen nun die Sicherheit im Nordosten von Brasilien gewährleisten
Soldaten sollen nun die Sicherheit im Nordosten von Brasilien gewährleisten

Brasília. Inmitten heftiger sozialer Proteste hat das Präsidialamt in Brasilien über die Entsendung von Truppen in den Bundesstaat Río Grande do Norte informiert. Die Soldaten sollten in erster Linie die Sicherheit öffentlicher Gebäude schützen, die offenbar von kriminellen Gruppen attackiert worden waren. Am Sonntag hatte der Gouverneur des Bundesstaates im Nordosten des südamerikanischen Landes, Robinson Faria, die Zentralregierung unter De-facto-Präsidemt Michel Temer um Hilfe gebeten, "um die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren".

Seit dem vergangenen Freitag war es nach Berichten brasilianischer Medien zu 54 Angriffen auf den öffentlichen Personennahverkehr und öffentliche Gebäude gekommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Agência Brasil berichtet, soll es sich um Vergeltungsmaßnahmen krimineller Banden gehandelt haben. Zuvor hatten die Behörden den Mobilfunkempfang in einer  Haftanstalt im Nordosten des Landes blockiert.

Die politische Führung von Temer machte keine weiteren Angaben über die Anzahl der mobilisierten Soldaten. Details zu dem Einsatz würden noch bestimmt, hieß es in einem Kommuniqué. Faria gab indes Einzelheiten über die geplante Entsendung von Truppen über Twitter bekannt. Mit den Zwischenfällen kommt das Land wenige Tage vor Beginn der Olympischen Sommerspiele erneut negativ in die Schlagzeilen.

Erst am Sonntag war es in Brasilien mit Großdemonstrationen erneut zum Kräftemessen der politischen Lager gekommen. In über 200 Städten des Landes gingen zeitgleich Tausende Menschen sowohl für als auch gegen die suspendierte Präsidentin Dilma Rousseff und die Arbeiterpartei PT auf die Straße. Es waren die größten Demonstrationen seit der vorläufigen Suspendierung Rousseffs Mitte Mai. Während die Zahl der Gegner Rousseffs deutlich geringer ausfiel als bisher, verzeichneten die Gegner der konservativen Interimsregierung leichte Zuwächse.

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