Kontinentales Treffen sozialer Bewegungen vereinbart gemeinsame Mobilisierung

Alba-Bewegungen für unabhängige, solidarische Wirtschaftsform. Ehrung für Fidel Castro. Unterstützung für Friedensbestrebungen in Kolumbien

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Teilnehmer aus allen Teilen des Kontinents auf dem Treffen der Alba-Bewegungen
Teilnehmer aus allen Teilen des Kontinents auf dem Treffen der Alba-Bewegungen

Silvania, Kolumbien. Der Zusammenschluss sozialer Bewegungen und politischer Gruppen aus Lateinamerika, "Articulación Continental de Movimientos Sociales hacia el Alba", hat sich auf einen gemeinsamen Rahmen zur Mobilisierung geeinigt. Die zweite amerikaweite Versammlung der Delegierten vom 1. bis zum 4. Dezember erklärte sich zudem solidarisch mit den Bestrebungen der kolumbianischen Guerillagruppen Revolutionäre Streikkräfte (Farc) und Nationale Befreiungsarmee (ELN) sowie der sozialen Bewegungen für den Frieden in Kolumbien. Die Zusammenkunft begann mit einem feierlichen Akt zu Ehren des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro, der am 25. November verstorben war.

Rund 300 Aktivisten aus unterschiedlichen linken, emanzipatorischen Strömungen aus fast allen Ländern Amerikas trafen sich auf der Versammlung mit dem Namen "Fidel Castro". Dieser Zusammenschluss sozialer Bewegungen und politischer Gruppen aus Lateinamerika identifiziert sich mit den Zielen des linksgerichteten Staatenbündnisses Bolivarische Allianz (Alba). Dieses war Ende 2004 als Gegenprojekt zu der von den USA angestrebten Gesamtamerikanischen Freihandelszone (Alca) auf Initiative von Venezuela und Kuba gegründet worden.

Die Alba-Bewegungen haben eine unabhängige, solidarische Wirtschaftsform zum Ziel. Die auf dem Treffen vereinbarten zentralen Betätigungsfelder sind daher der Aufbau einer Solidarischen Ökonomie, das Erlangen von Nahrungsmittelunabhängigkeit zum Schutz der Erde, die Schaffung einer Demokratie, in der das Volk die Macht hat, ein ideologischer Kampf mit dem Ziel einer kulturellen Revolution sowie praktischer Internationalismus. Diese Elemente sollen in den nächsten drei Jahren den politischen Kampf der teilnehmenden Gruppen leiten und ihm Orientierung geben.

Ein Aktivist aus Kanada fasst die Herausforderungen für die Linke in den Amerikas  zusammen: "Die politische Lage unseres Kontinents zeichnet sich durch Neoliberalismus, Neo-Entwicklung ("neodesarrollismo") und Sozialismus aus. Fast alle unsre Länder außer Kuba sind anhängig vom globalen Kapitalismus". Der Kapitalismus vor allem im Süden des Kontinents wurde als Raubtierkapitalismus bezeichnet und die von neo-kolonialen Strukturen bestimmte Abhängigkeit von Rohstoffen hervorgehoben. Ziel der Bewegungen sei der Aufbau des Sozialismus in ganz Amerika.

In der Abschlusserklärung wurde zudem hervorgehoben, dass der Frieden in Kolumbien der Frieden für den gesamten Kontinent sei. Die Verhandlungen der Farc hätten einen Teil dazu beigetragen, den militärischen Angriff seitens der kapitalistischen Strukturen gegen das Volk zurückzudrängen. Die Alba-Bewegungen fordern von der kolumbianischen Regierung die Umsetzung des Abkommens mit Beteiligung der Bevölkerung an einem Runden Tisch mit sozialen Bewegungen und einem nationalen Dialog. Zudem müssten Gespräche mit der ELN aufgenommen werden.

Im Vorfeld der Zusammenkunft hatten sich Aktivistinnen aus 19 Ländern des amerikanischen Kontinents getroffen, um sich über "Erfahrungen im Widerstand gegen das patriarchale System und Formen der Emanzipation" auszutauschen. Die Ergebnisse stellten sie im Anschluss auf der Versammlung zur Debatte.

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