Brasiliens De-facto-Präsident Temer auf Staatsbesuch in China

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Bei seinem Besuch in China traf Temer mehrere Unternehmer, hier den Chef der HNA-Gruppe, Chen Feng
Bei seinem Besuch in China traf Temer mehrere Unternehmer, hier den Chef der HNA-Gruppe, Chen Feng

Peking. Vor dem 9. Gipfeltreffen der Brics-Staaten, das vom 3. bis 5. September im chinesischen Xiamen stattfindet, ist Brasiliens De-facto-Präsident Michel Temer am vergangenen Freitag zu einem Staatsbesuch und Treffen mit Investoren in Peking eingetroffen.

Temer und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping unterzeichneten 14 Verträge über staatliche Vereinbarungen und private Partnerschaften mit dem Ziel, die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden sogenannten Schwellenländer zu stärken. Bei dem Treffen präsentierte er den chinesischen Behörden und Geschäftsleuten ein Paket von Konzessionen und Privatisierungen des kürzlich verabschiedeten Investitionspartnerschaftsabkommens (PPI), das den Verkauf von Flughäfen, Häfen, Autobahnen und Übertragungsleitungen sowie eines Teils des brasilianischen Energieunternehmens Eletrobras ermöglicht.

Zu den konkreten Vereinbarungen zählen neben Visaerleichterungen für Bürger der beiden Länder unter anderem die Zusammenarbeit im Film- und Elektroniksektor, die Lizenzierung der zweiten Phase des Staudamms Belo Monte, die Finanzierung für den Bau des privaten Hafenterminals von São Luís und ein Abkommen über die sportliche Zusammenarbeit zwischen dem Brasilianischen Fußballbund (CBF) und dem chinesischen Fußballverband (CFA).

Laut dem Nachrichtenkanal des Präsidialamtes, Portal Planalto, wurde auch eine Rahmenvereinbarung zwischen der Brasilianischen Bank für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (BNDES) und der chinesischen Versicherungsgesellschaft Sinosure unterzeichnet, um Chinas Investoren in Brasilien Garantien geben zu können.

China ist seit 2009 der größte Handelspartner Brasiliens. Im Jahr 2016 erreichte der bilaterale Handel 58,5 Milliarden US-Dollar, wobei die Ausfuhren Brasiliens nach China insgesamt 35,13 Milliarden Dollar mit einem brasilianischen Überschuss von 11,76 Milliarden Dollar betrugen. In diesem Jahr importierte das asiatische Land 25 Prozent der gesamten brasilianischen Exporte. Im vergangenen Jahr war China der drittgrößte Investor in Brasilien, hinter den USA und der Schweiz mit Investitionen in strategische Sektoren wie Infrastruktur und Energie.