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Subventionsprogramm für Familien in Kuba, Tourismus für Hochsaison bereit

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Mittlerweile ist die Strom- und Wasserversorgung in Kuba nach dem Wirbelsturm "Irma" fast überall wiederhergestellt
Mittlerweile ist die Strom- und Wasserversorgung in Kuba nach dem Wirbelsturm "Irma" fast überall wiederhergestellt

Havanna. Nachdem Hurrikan "Irma" vor zwei Wochen über Kuba hinweggefegt war, laufen die Arbeiten zum Wiederaufbau weiter auf Hochtouren. Mittlerweile ist die Strom- und Wasserversorgung fast überall wiederhergestellt und die Hotels machen sich bereit für die kommende Hochsaison im November. Kubas Regierung hilft den betroffenen Familien mit einem Subventionsprogramm, die zerstörten Wohnhäuser rasch wieder aufzubauen.

Im Rahmen des beschlossenen Maßnahmenkatalogs wird der Staat die Hälfte der Kosten für die Baumaterialen der Hurrikangeschädigten übernehmen. Zudem sollen günstige Kredite vergeben werden, auch dann, wenn die betroffene Familie bereits einen Kredit abzubezahlen und keinerlei Garantien mehr zu geben hat. Die Produktion und Verteilung von Baumaterialien in den verschiedenen Provinzen soll rasch aufgenommen werden.

Allein in Havanna hat "Irma" rund 4.300 Gebäude beschädigt, komplett zerstört wurden in der Hauptstadt 157 Gebäude. Häufig wird über abgedeckte Dächer berichtet. Einige Orte in den Provinzen Villa Clara, Matanzas und Ciego de Ávila wurden schwer verwüstet. Bis letzte Woche gab es noch Berichte über einige tausend Personen, die aufgrund des Ausmaßes der Zerstörungen die Notunterkünfte nicht verlassen konnten.

Mit den neuen Maßnahmen will Kubas Regierung den Aufbau nun zügig in Gang bringen. Betroffene Familien werden bereits seit dem ersten Tag der Aufräumarbeiten mit subventionierten Lebensmitteln versorgt, nun sollen bald Dächer, Zement, Stahlbeton und anderes folgen. Auch der Privatsektor soll gestützt werden: viele der betroffenen "Arbeiter auf eigene Rechnung" können nun mit mehrmonatigen Steuererleichterungen rechnen, die ihnen helfen sollen, ihr Geschäft wieder auf die Beine zu stellen.

Mit Hochdruck sollen ebenfalls die stark beschädigten Hotels im Tourismuszentrum "Jardines del Rey" an der kubanischen Nordküste wiederhergestellt werden. Bereits jetzt haben alle Hotels der Insel wieder Strom und Wasser, schwere strukturelle Schäden wurden nicht gemeldet. Die massiv gebauten Gebäude haben vor allem unter Schäden an den Dächern zu leiden, die jedoch verhältnismäßig schnell beseitigt werden können. In Varadero empfangen inzwischen 47 von 52 Hotels wieder Touristen. Tourismus-Minister Manuel Marrero Cruz gab die Vorgabe aus, dass bis zum 1. November alle Schäden beseitigt sein sollen. Bei einem Treffen mit 160 Reiseveranstaltern, die das Reiseziel Kuba im Angebot haben, versicherte er am vergangenen Montag: "Der kubanische Tourismus wird für die Hochsaison bereit und völig wiederhergestellt sein."

Obwohl Hurrikan "Irma" auf Kuba eine Spur der Verwüstung hinterließ, sind zur Stunde bereits kubanische Helfer auf der Insel Dominica aktiv, die vom Tropentief "María" schwer verwüstet wurde. Zudem sind am vergangenen Freitag 41 Ärzte und Pfleger der Brigade Henry Reeve mit über zehn Tonnen medizinischem Gerät und Medikamenten im mexikanischen Oaxaca eingetroffen, um Opfern der jüngsten Erdbebenkatastrophen zu helfen.

Den Bericht des kubanischen Nationalen Verteidigungsrates über die Folgen des Hurrikans Irma finden Sie hier