Migration: Zwei Kinder aus Guatemala in US-Obhut gestorben

Sieben und acht Jahre alte Kinder waren von Grenzschutzbehörde CBP in Haft genommen worden. USA weisen jede Mitverantwortung an Todesfällen von sich

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Migrantenkinder aus Mittelamerika (Symbolbild)
Migrantenkinder aus Mittelamerika (Symbolbild)

Houston/Guatemala-Stadt. Die US-Grenzschutzbehörde (U.S. Bureau of Customs and Border Protection, CBP) hat medizinische Vorsorgeuntersuchungen aller Kinder unter seiner Obhut angeordnet, nachdem ein achtjähriger Junge aus Guatemala gestorben ist. Sein Tod ist der zweite Fall, in dem ein Migrantenkind diesen Monat in Haft starb.

Die Todesfälle minderjähriger Migranten heizen zugleich den Disput um die Grenzsicherung zwischen den USA und zentralamerikanischen Staaten an. US-Präsident Donald Trump hatte angesichts der zunehmenden Einwanderung aus Mittelamerika zeitweise die Schließung der Grenze zu Mexiko veranlasst und den Bau einer Mauer angeordnet.

Der Junge, der von den guatemaltekischen Behörden als Felipe Gómez Alonzo identifiziert wurde, war seit dem 18. Dezember zusammen mit seinem Vater Agustín Gómez von der CBP festgehalten worden. Er verstarb in der Nacht zu Dienstag in Alamogordo im US-Bundesstaat New Mexico, hieß es von der US-Grenzschutzbehörde. Über die Todesursache machte die CBP zunächst keine Angaben. Der Vorfall soll untersucht werden, auch seien die Behörden in Guatemala informiert worden. Die Regierung des mittelamerikanischen Landes forderte indes von den USA Aufklärung über die Umstände der Todesfälle.

Felipe Gómez Alonzo wurde am Montag nach Angaben der US-Behörden in ein Krankenhaus gebracht. Zuvor habe er Anzeichen einer Erkrankung gezeigt. Die Behörden seien von einem einfachen Infekt ausgegangen, das Kind sei daraufhin wieder entlassen worden. Am späten Abend desselben Tages sei der Junge erneut aufgenommen worden, nachdem sich sein Zustand verschlechtert hatte. Wenig später wurde sein Tod festgestellt.

Erst Anfang des Monats war das sieben Jahre alte Mädchen Jakelin nach der Festnahme durch US-Grenzbehörden gestorben. Das Kind hatte offenbar tagelang kein Wasser getrunken und litt unter massiver Dehydrierung. Das US-Heimatschutzministerium sprach nach ihremTod von einem "unglaublich tragischen" Ereignis. Die US-Regierung trage jedoch keine Mitschuld am Tod des Kindes.

Die Sicherheitslage von Migranten aus Mittelamerika ist auch während der Flucht äußerst prekär. Nach einem Anschlag auf Migranten aus Guatemala im mexikanischen Veracruz hatte die Nationale Menschenrechtskommission (CNDH) Mexikos erst MItte dieses Monats die Aufklärung der Ereignisse gefordert. Medienberichten zufolge kamen die Migranten aus San Cristóbal de las Casas im Bundesstaat Chiapas und waren auf dem Weg in die Gemeinde Tierra Blanca, Veracruz. Schwer bewaffnete Vermummten stoppten den Lastwagen, in dem sie unterwegs waren und eröffneten das Feuer. Eine Frau kam dabei ums Leben, vier weitere Menschen wurden verletzt, darunter auch Kinder. Die Kommission verlangte  von den Behörden "umfassende, professionelle und effektive Ermittlungen", um die Verantwortlichen zu fassen und vor Gericht zu bringen.