Kuba: Joint Venture zum Export von Rum "Santiago de Cuba" gegründet

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Der Rum "Santiago de Cuba" wird nun durch ein kubanisch-britisches Joint Venture auch international vermarktet
Der Rum "Santiago de Cuba" wird nun durch ein kubanisch-britisches Joint Venture auch international vermarktet

Havanna. Mit einem neuen Joint Venture wird Kuba in Zusammenarbeit mit dem britischen Getränkehersteller Diageo künftig die beliebte Rummarke "Santiago de Cuba" weltweit exportieren. Ein entsprechender Vertrag wurde trotz der von US-Präsident Donald Trump erneut verschärften Wirtschaftsblockade unlängst in Havanna unterzeichnet.

Das Joint Venture "Ron Santiago S.A." setzt sich zu je 50 Prozent aus der staatlichen Cuba Ron S.A. und einem Tochterunternehmen von Diageo zusammen. Die britische Firma, die zu den größten Spirituosenherstellern weltweit gehört, ist für Marken wie "Captain Morgan", "Guiness“ und "Johnnie Walker" bekannt und meldete 2017 einen Jahresumsatz von 12,9 Milliarden Euro.

Wie Juan González Escalona, Präsident von Cuba Ron erklärte, erwarte man nun "mit großem Interesse die Arbeit mit den ausländischen Partnern, um den Erfolg dieses Rums auch außerhalb Kubas sicherzustellen". Der Rum "Santiago de Cuba" ist nach „Havana Club“ die zweitbeliebteste Marke auf Kuba und zählt zu den Premium-Rums der Insel.

"Havana Club" wird seit Mitte der 1990er Jahre vom französischen Getränkehersteller Pernod Ricard international vermarktet. Im Jahr 1993 gründete die französische Firma mit Cuba Ron ein Joint Venture, um den Rum in 120 Ländern zu verkaufen. Seitdem hatte das Unternehmen der exilkubanischen Familie Bacardí Pernod Ricard den Kampf angesagt, um Pernod Ricard das Recht auf das Markenzeichen Havana Club-Rum zu nehmen. Im Jahr 2016 sprach ein US-Gericht schließlich dem französischen Konzern das Recht zu, die Marke in den USA allein vertreten und handeln zu können (amerika21 berichtete). Noch 2012 hatte der Oberste Gerichtshof der USA das Patent Bacardí überlassen.

Das Joint Venture mit Diageo ist inzwischen der vierte Vertrag mit einem ausländischen Unternehmen zum Export kubanischen Rums.

"Santiago de Cuba" wird in den Varianten Carta Blanca, Añejo sowie als Elf- bzw. Zwölfjähriger verkauft. Nach Ansicht von Kennern soll dieser Rum aus der östlichen Metropole qualitativ sogar der beste auf der Insel sein.