Dominica / Politik

Regierende Arbeiterpartei gewinnt Wahlen in Karibikstaat Dominica

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Bei der Stimmabgabe in Dominica: Premierminister Roosevelt Skerrit
Bei der Stimmabgabe in Dominica: Premierminister Roosevelt Skerrit

Roseau, Dominica. Im Karibikstaat Dominica hat die Partei des amtierenden Premierministers Roosevelt Skerrit bei den Parlamentswahlen am Freitag in 18 von 21 Wahlkreisen gewonnen, drei mehr als bei den letzten Wahlen im Jahr 2014. Seine Arbeiterpartei (Dominica Labour Party, DLP) ging damit als große Siegerin aus der Abstimmung hervor. Nach Informationen der Wahlbehörde hat die oppositionelle Vereinigte Arbeiterpartei (United Workers Party, UWP) in drei Wahlkreisen gewonnen, drei weniger als bei den letzten Wahlen. Einen der ehemaligen UWP-Sitze konnte Melissa Skerrit, die Ehefrau des amtierenden Premierministers, gewinnen.

In Dominica waren rund 75.000 Menschen zur Wahl der 21 Sitze im Parlament aufgerufen. Vor der Abstimmung war es zu heftigen Protesten der Opposition und ihrer ausländischen Verbündeten gekommen. Diese richteten sich vor allem gegen Skerrit und waren von Korruptionsvorwürfen begleitet. Dabei kam es in den Tagen vor der Wahl auch zu Straßenblockaden am Flughafen.

Skerrit sowie weitere Regierungschefs karibischer Länder hatten angesichts der Proteste der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) Einmischung in den laufenden Wahlprozess vorgeworfen. Die Opposition um ihren Spitzenkandidaten Lennox Linton habe mit direkter Unterstützung der OAS und ihres Generalsekretärs Luis Almagro seit dem 18. November versucht, eine kurzfristige Wahlreform zu erreichen oder den Wahltermin zumindest zu verschieben. Deshalb soll Linton die Unruhen angezettelt haben.

Anhänger der Opposition hatten eine strengere Überprüfung der Wählerregistrierungen und ein Verbot der Rückkehr von dominikanischen Bürgern aus dem Ausland zur Wahl gefordert. Die Opposition warf der Regierung unter anderem vor, Stimmen zu kaufen, indem sie den Anhängern um die Wahlzeit herum Tickets nach Hause finanziert.

Nach Ansicht von Skerrit sollte damit der als wahrscheinlich geltende Wahlsieg seiner DLP verhindert werden. Von Seiten der OAS habe man seit mehreren Jahren auf den richtigen Moment gewartet, der nun gekommen zu sein schien, sagte Skerrit Anfang dieser Woche in einem Fernsehinterview.

Die Einmischung der OAS in den Wahlprozess wurde in Lateinamerika und der Karibik aufmerksam verfolgt, nachdem die US-nahe Regionalorganisation in Bolivien den Putsch gegen Präsident Morales offen unterstützt hatte.