La Paz. Bolivien soll voraussichtlich bis Ende März mit knapp 100.000 Dosen Impfstoff gegen Covid-19 der Hersteller Pfizer und BioNTech beliefert werden. Dies gab der Leiter der Impfstoffverteilung in Lateinamerika im Rahmen des Programms Covax, Santiago Cornejo, bekannt. Bis zum Ende der ersten Jahreshälfte sollen weitere 900.000 Dosen des Herstellers AstraZeneca folgen. Damit korrigierte Cornejo die Ankündigung des bolivianischen Präsidenten Arce, der zu Beginn der Woche bekannt gegeben hatte, Bolivien würde bereits bis Ende Februar "fast eine Million Impfstoffdosen über das Programm Covax" erhalten.
Das von der Koalition für Innovationen in der Epidemievorbeugung (Cepi), der Impfallianz Gavi und der WHO ins Leben gerufene Programm Covax wird finanziell von den Vereinten Nationen unterstützt und soll den Zugang zu Impfstoff für wirtschaftlich schwächere Länder gewährleisten. Bis Ende 2021 sollen insgesamt zwei Milliarden Impfdosen bereitgestellt werden. Bolivien zählt zu den Ländern, deren Impfstoffbelieferung zu hundert Prozent subventioniert wird.
Neben Bolivien wurden außerdem Kolumbien, El Salvador und Peru für die erste Belieferungen mit dem Impfstoff von Pfizer und BioNTech im Rahmen des Pilotprojekts "Primera Ola" (Erste Welle) ausgewählt. Das Programm sieht insgesamt zehn Prozent seines Impfstoffkontingents für lateinamerikanische Länder vor. Den größten Anteil mit 10,7 Millionen Dosen soll Brasilien erhalten, Mexiko und Kolumbien 6,5 bzw. 2,7 Millionen.
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Im bolivianischen Departamento Santa Cruz wurde unterdessen bereits medizinisches Personal in Notaufnahme- und Intensivstationen mit dem russischen Vakzin Sputnik V geimpft. Von Seiten des Gesundheitsministeriums hieß es, der Impfstart sei erfolgreich verlaufen und alle Behandelten würden das Vakzin gut vertragen.
Ende Januar hatte Arce eine erste Lieferung von 20.000 Dosen in El Alto in Empfang genommen. Insgesamt sind 5,2 Millionen Dosen bestellt, die nächsten Lieferungen werden für März erwartet. Außerdem wurden weitere fünf Millionen Dosen bei AstraZeneca in Auftrag gegeben.
Am vergangenen Donnerstag hatte das Gesundheitsministerium für 19 Gemeinden ein erhöhtes Infektionsrisiko ausgerufen. Die am stärksten betroffenen Departamentos sind Santa Cruz, Oruro und Chuquisaca. Über 10.500 Personen sind bereits infolge einer Covid-19-Infektion verstorben.