Peru / Politik

Wahlkampagnen zur Präsidentschaft in Peru beendet

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Pedro Castillo und Keiko Fujimori beim Abschluss der Wahlkampagne zur Präsidentschaft in Peru
Pedro Castillo und Keiko Fujimori beim Abschluss der Wahlkampagne zur Präsidentschaft in Peru

Lima. Die beiden Kandidat:innen für die Präsidentschaft in Peru haben am Donnerstag ihren Wahlkampf beendet. Im Vorfeld absolvierten Keiko Fujimori und Pedro Castillo noch zahlreiche Veranstaltungen.

Sowohl Fujimori von der rechten Partei Fuerza Popular als auch Castillo von der linken Partei Perú Libre hatten vor, ihre abschließende Kundgebung auf dem Plaza San Martín im Zentrum von Lima abzuhalten. Dies lehnten jedoch die Behörden wegen der aktuellen Pandemiesituation ab. Daraufhin verlegte Fujimori ihre Kundgebung auf den Óvalo de Palomas in Villa El Salvador. Castillo wich auf dem Plaza 2 de Mayo im Zentrum von Lima aus. Der Innenminister kritisierte die Menschenansammlungen. Die Polizei schritt jedoch nicht ein.

In den Tagen zuvor setzten die Kandidat:innen nochmals Akzente. Castillo versprach bei einem Auftritt in Arequipa, dass er das Privateigentum und die Ersparnisse der Bürger:innen respektieren würde. Er unterstütze die Forderungen nach einer neuen Verfassung. In Juliaca positionierte sich Castillo zu den Gewerkschaften, die er im Falle einer Wahl für verschiedene Fragen bei Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft und Bauwesen miteinbeziehen würde. Er dementierte, dass er verschiedene Programme wie im Bereich der Pensionen oder Stipendien abschaffen wolle. Er werde einen starken Fokus auf Bildung setzen.

Castillo traf sich außerdem mit Angehörigen des Massakers von La Cantuta zusammen, das das Militärs 1992 verübt hatten. Die Gräueltat fand während der Präsidentschaft von Alberto Fujimori, dem Vater der Präsidentschaftskandidatin, statt. Die Angehörigen hatten sich zuvor mit einem offenen Brief an Castillo gewandt und auf die anhaltende Straflosigkeit in ähnlichen Fällen aufmerksam gemacht. Castillo versprach, im Falle seiner Wahl sich dieser Frage anzunehmen.

Auch die Rechte von Frauen gehörten zu den jüngsten Themen von Castillo. Seine Aussage, Femizide seien die Folge von Arbeitslosigkeit und Kriminalität, stieß auf Kritik der feministischen peruanischen Organisation Manuela Ramos. Femizide seien vor allen Dingen in der patriarchalen Gesellschaft begründet. Der Parlamentarier Alberto de Belaude warf dem Kadidaten transfeindliche Äußerungen vor.

Die Kandidatin Fujimori schwor in den letzten Zügen ihres Wahlkampfs in Arequipa einen Eid auf die Demokratie und den Kampf gegen Korruption. Der Auftritt fand medienwirksam im Beisein u.a. des peruanischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Mario Vargas Llosa statt. Sie bat um Vergebung und gelobte, die Meinungs- und Pressefreiheit im Falle einer Wahl zu respektieren. Außerdem warnte sie vor dem Kommunismus, der bei einer Wahl von Castillo Einzug halten würde.

Zivile und soziale Organisationen mobilisierten in der letzten Woche vor der Wahl gegen Fujimori. Mehrere Städte des Landes erlebten Kundgebungen der Kampagne "Keiko no va" (Keiko geht nicht). Demonstrierende wiesen auf zurückliegende Korruptionsvorwürfe hin.

Die peruanische Präsidentschaftswahl wird am Sonntag stattfinden. 150 Wahlbeobachter:innen wurden dafür zugelassen, 99 davon im Land selbst und 51 im Ausland.