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Hilfe für Kuba aus Mexiko und Russland, US-Embargo in der Kritik

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Jahr für Jahr verurteilt eine überwältigende Mehrheit der UN-Generalversammlung die seit 1962 bestehende Blockade der Vereinigten Staaten gegen Kuba.
Jahr für Jahr verurteilt eine überwältigende Mehrheit der UN-Generalversammlung die seit 1962 bestehende Blockade der Vereinigten Staaten gegen Kuba.

Mexiko-Stadt. Mexiko beliefert Kuba mit dringend benötigtem Treibstoff. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador bekräftigte das souveräne Recht seines Landes, der US-Blockade gegen Kuba, der er als "unmenschlich" bezeichnete, zuwiderzuhandeln.

Bereits Anfang dieser Woche soll der Tanker Jose Maria Morelos II mit einer Ladung von etwa 100.000 Barrel Diesel des staatlichen Ölkonzerns Petróleos Mexicanos im Hafen von Havanna eingelaufen sein. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und verweist auf Daten der Tankerüberwachung von Refinitiv Eikon. Diese werden Finanzfachleuten zur Überwachung und Analyse von Finanzinformationen bereitgestellt.

Der Präsident Mexikos hat die US-Blockade gegen Kuba wiederholt kritisiert und die sozialistische Insel bereits mit Lieferungen von Sauerstoffflaschen und anderer medizinischer Ausrüstung unterstützt. Kuba ist gegenwärtig von einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen und einem wirtschaftlichen Einbruch betroffen, der in diesem Monat Proteste ausgelöst hatte.

"Wir sind eine unabhängige Nation", sagte López Obrador auf einer Pressekonferenz auf die Frage, ob die Lieferungen gegen die US-Sanktionen gegen Kuba verstoßen könnten. Die Maßnahme der USA, Schiffen, die Kuba beliefern, das Anlegen in US-amerikanischen Häfen zu verbieten, bezeichnete er als einen gravierenden Aspekt des Embargos.

Laut Reuters hat das US-Finanzministerium eine Stellungnahme zu dem Vorgehen Mexikos abgelehnt und das Außenministerium "nicht sofort auf eine Bitte um einen Kommentar" reagiert.

Die US-Administration hat mit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden alle unter Vorgänger Donald Trump verschärften Sanktionen gegen Kuba übernommen. Biden erklärte den Widerspruch zu seinen Wahlkampfversprechen damit, dass Kuba "keine Priorität" in seiner Politik habe. Biden hatte ursprünglich vertreten, zur Kuba-Politik von Barack Obama zurückkehren zu wollen.

Vor wenigen Tagen hatte bereits Russland Hilfsgüter nach Kuba geschickt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beförderten zwei große Frachtflugzeuge vom Typ An-124 Lebensmittel und Schutzausrüstungen.

Mexikos Präsident hatte vor wenigen Tagen bereits direkt an Biden appelliert, die US-Blockade gegen Kuba zu beenden: "Ich denke, Präsident Biden muss eine Entscheidung hierzu treffen (amerika21 berichtete).