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Präsident von Mexiko: "Regierung von Peru ist autoritär und repressiv"

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Amlo bei einer seiner morgendlichen Pressekonferenzen
Amlo bei einer seiner morgendlichen Pressekonferenzen

Mexiko-Stadt. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (Amlo) hat der peruanischen Regierung vorgeworfen, "autoritär und repressiv" zu sein. Perus Interimspräsidentin Dina Boluarte hatte am Wochenende ihren Botschafter aus Mexiko "wegen der Einmischung" der mexikanischen Regierung abberufen.

"Wir akzeptieren die ganze Farce nicht, die die Absetzung von Präsident Pedro Castillo bedeutet hat. Denn die Freiheit des peruanischen Volkes wurde nicht respektiert, die Demokratie wurde mit Füßen getreten und es wurde eine große Ungerechtigkeit begangen, indem er aus dem Amt entfernt und inhaftiert wurde und dann faktisch eine autoritäre und repressive Regierung eingesetzt wurde", sagte López Obrador auf seiner täglichen Pressekonferenz am Montag.

Er kritisierte zudem "das Schweigen von den bekanntesten Zeitungen bis zur diskreditierten OAS, der UNO, den Menschenrechtsorganisationen, niemand spricht über diese große Ungerechtigkeit".

Hintergrund des Konfliktes seien ökonomische Interessen und eine Oligarchie in Peru, die die Ressourcen des an Bodenschätzen reichen Landes ausplündere, "deshalb brauchen sie eine Marionettenregierung und einen Kongress, der dem Kapital ebenso gefügig ist, wie wir es hier in Mexiko mehr als 30 Jahre erlebt haben", so López Obrador.

Amlo hatte am vergangenen Freitag erneut die Absetzung Castillos als ungerecht und illegal bezeichnet und versichert, dass Mexiko weiterhin seine Freilassung fordern werde. Die aktuelle peruanische Staatschefin regiere "mit Bajonetten und Unterdrückung", seit der Machtübernahme von Boluarte seien bereits mehr als 60 Menschen getötet worden. Die Geschehnisse in Peru seien "beunruhigend und empörend und wir können nicht schweigen und werden dies auch nicht tun", sagte López Obrador und bekräftigte die Unterstützung für Castillo.

Boluarte beorderte daraufhin den Botschafter Perus in Mexiko, Manuel Gerardo Talavera, zurück. López Obrador habe "beschlossen den Staatsstreich zu unterstützen, den der ehemalige Präsident Pedro Castillo durchführte". Damit habe er "die Beziehungen des gegenseitigen Respekts, der Freundschaft, der Zusammenarbeit und des Integrationswillens, die Peru und Mexiko historisch vereint haben, ernsthaft beeinträchtigt", so Boluarte in einer Mitteilung.

Castillo ist seit dem 7. Dezember 2022 in der peruanischen Hauptstadt inhaftiert. Seine Familie fand in Mexiko Zuflucht. Ihm wird vorgeworfen, mit der Ankündigung, das Parlament aufzulösen, einen Putsch eingeleitet zu haben.