Kuba lädt zum Gipfeltreffen der G77+China nach Havanna ein

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Díaz Canel betonte in seiner Einladung die Notwendigkeit einer "wirklich demokratischen und integrativen Ordnung" auf der Welt
Díaz Canel betonte in seiner Einladung die Notwendigkeit einer "wirklich demokratischen und integrativen Ordnung" auf der Welt

Havanna. In seiner Eigenschaft als pro tempore-Vorsitzender der Gruppe der 77 plus China (G77 + China) hat Kuba zu einem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs am 15. und 16. September in Havanna eingeladen.

Das Thema lautet "Aktuelle Herausforderungen der Entwicklung: Die Rolle von Wissenschaft, Technologie und Innovation".

Dies gab der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel am Mittwoch auf Twitter in einer kurzen Videoansprache bekannt. Er bezeichnete die Veranstaltung als eine Gelegenheit, gemeinsame und praktische Maßnahmen zu ergreifen, um die drängenden Probleme der Welt wirksam anzugehen und die Einheit unter den 134 Ländern zu stärken, die die G77 bilden.

Díaz-Canel wies darauf hin, dass "der wissenschaftliche und technische Fortschritt, der der Schlüssel zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung ist, für einen großen Teil der Menschheit unerreichbar ist".

Die Ursachen dafür lägen "in der ungerechten internationalen Wirtschaftsordnung, die die sozioökonomische und wissenschaftlich-technische Marginalisierung vieler Länder verschärft" habe, mit schwerwiegenden Folgen für die Nationen des Südens. Er bezeichnete es als paradox, dass "Wissenschaft, Technologie und Innovation bei der Reaktion auf die Covid-19-Pandemie in der ersten Reihe standen, während ihre Ergebnisse für die Bedürftigsten unerreichbar blieben".

Um dieses Szenario zu ändern, sei es notwendig, "eine gerechtere Beziehung und eine wirklich demokratische und integrative Ordnung aufzubauen, die die internationale Solidarität und Zusammenarbeit fördert", so der Präsident.

"Die Mitglieder der Gruppe der 77 plus China, die zusammen 80 Prozent der Weltbevölkerung und mehr als zwei Drittel der Mitglieder der Vereinten Nationen repräsentieren, sind aufgefordert, genau dies zu tun", fügte er hinzu. "Bei der Suche nach Lösungen für die drängenden Probleme unserer Völker zählt jede Minute."

Kuba hat seit Januar dieses Jahres den Vorsitz der G77 + China inne und richtete bereits mehrere Veranstaltungen in diesem Zusammenhang aus, darunter Treffen der Minister für Bildung, Kultur und Tourismus.

Die G77 wurde 1964 von der Bewegung der Blockfreien Staaten gegründet, um eine verstärkte gemeinsame Verhandlungskapazität des Globalen Südens innerhalb der Vereinten Nationen zu schaffen. Die Volksrepublik China begann ihre Kooperation mit der G77 anlässlich der "UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung" im Jahr 1992, ist inzwischen aber auch selbst Mitglied.