Die vielen Vermissten in El Salvador sind ein ungelöstes Problem

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Angehörige von Verschwundenen haben sich zum "Bloque de Búsqueda de personas Desaparecidas en El Salvador" zusammengeschlossen
Angehörige von Verschwundenen haben sich zum "Bloque de Búsqueda de personas Desaparecidas en El Salvador" zusammengeschlossen

San Salvador. Das Verschwinden von Personen in El Salvador ist laut einer Untersuchung der Stiftung für Studien zur Strafverfolgung (Fespad) immer noch ein ungelöstes Problem.

Die Studie "Situation des Verschwindens von Personen in El Salvador und die Reaktion des Staates in der Regierungsperiode 2019-2022" zeigt, dass zwischen Juni 2019 und Juni 2022 etwa 6.443 Personen verschwunden sind, trotz der Offensive der Regierung zur Verbesserung der Sicherheit der Bürger.

Viele der Vermissten gehören zu den mehr als 70.000 Personen, die von der Regierung im Rahmen des Kampfes gegen Banden verhaftet wurden.

Unter den Familien der Opfer herrscht große Verunsicherung, unter anderem wegen fehlender Informationen seitens des Ministeriums für Justiz und öffentliche Sicherheit.

"Für den Zeitraum von 2019 bis 2022 gibt es 6.443 Vermisste, davon gelten 2.397 Fälle als akut. Das ist eine ziemlich hohe Zahl. Was tun der Staat und die Regierung von El Salvador? Dies sollte der Staat den Opfern beantworten", sagte Henry Fino, Direktor von Fespad.

Die Zahlen spiegeln wider, dass El Salvador ein "riesiger geheimer Friedhof" ist. Laut Fespad gibt es mindestens 277 klandestine Friedhöfe im Land, die sich allein auf zehn Gemeinden verteilen, sagte Benjamín Cuéllar, der die Untersuchung beriet.

Die Studie ergab, dass während der Anwendung des Ausnahmezustands weiterhin Menschen verschwanden, allein von Januar bis Juni 2022 wurden 672 Fälle gemeldet.