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Kuba und Iran vertiefen Wirtschaftsbeziehungen

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Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel während seines Besuches im Pasteur-Institut in Teheran
Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel während seines Besuches im Pasteur-Institut in Teheran

Teheran/Dubai/Havanna. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel ist am Donnerstag von einer Reise in den Nahen Osten zurückgekehrt, die ihn unter anderem in den Iran geführt hat. Bei einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi vereinbarten beide Länder eine Vertiefung ihrer Wirtschaftsbeziehungen.

Kuba und Iran unterzeichneten sechs neue Kooperationsverträge in den Bereichen Landwirtschaft, Viehzucht, Fischerei, Bergbau, Energie und Biotechnologie. Im Rahmen der Biotech-Kooperation wurde ein Vertrag über Wissenstransfer zur Entwicklung neuer Impfstoffe zwischen dem Pasteur-Institut in Teheran und dem kubanischen Finlay-Institut vereinbart. Ersterem stattete Díaz-Canel zuvor einen Besuch ab. Mit dem Abkommen soll die pharmazeutische Kooperation nach der gemeinsamen Erprobung des kubanischen Coronaimpfstoffs Soberana 02 im Jahr 2021 fortgesetzt werden.

Wie die Zeitung Granma berichtet, wurden bei dem Treffen mit Raisi, neben internationaler Politik, auch Themen wie der jeweilige Umgang mit US-Sanktionen besprochen. Kuba interessiert mit Blick auf den Iran insbesondere die Frage, wie sich trotz der Sanktionen Wirtschaftswachstum generieren lässt.

Im Rahmen des Arbeitstreffens leitete Díaz-Canel zusammen mit Mitgliedern seines Kabinetts einen Workshop, bei dem 200 iranische Unternehmer zu Gast waren. Kubas Energieminister Vicente de la O Levy und Landwirtschaftsminister Ydael Pérez Brito stellten Ausschreibungen ihrer Sektoren vor. Dabei ging es unter anderem um Investitionen in diverse Landwirtschaftsprojekte, Erdöl, Nickel, Biotechnologie und erneuerbare Energien. Kubas Botschafter im Iran, Alberto González, betonte die iranische Expertise im Groß- und Einzelhandel. "Wir wünschen uns, dass der Iran ein wichtiger wirtschaftlicher Akteur im kubanischen Entwicklungsmodell wird", sagte Díaz-Canel. Kuba sei dabei "offen für sämtliche Vorschläge". Der iranische Präsident Raisi stattete Kuba zuletzt im Juni einen Besuch ab, bei dem beide Seiten den "exzellenten Stand" der bilateralen Beziehungen bekräftigten (amerika 21 berichtete).

Der Besuch in Teheran erfolgte nach dem Treffen der UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai, an dem die kubanische Delegation zuvor teilgenommen hatte. Díaz-Canel forderte dort in seiner Funktion als Vorsitzender der Gruppe G77+China die Länder des Globalen Nordens auf, sich stärker an der Bewältigung der Folgekosten des Klimawandels zu beteiligen.