Regierung von Kolumbien will Rentensicherheit erhöhen, Senat blockiert Reform

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Einlösung eines Wahlkampfversprechens: Eine halbe Million Senior:innen sollen künftig umgerechnet etwa 53 Euro Rente erhalten
Einlösung eines Wahlkampfversprechens: Eine halbe Million Senior:innen sollen künftig umgerechnet etwa 53 Euro Rente erhalten

Bogotá. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat im Rahmen seiner Sozialpolitik eine neue Beihilfe für über 80-Jährige angekündigt, die von Armut oder extremer Armut betroffen sind.

Ab Mai sollen bis zu 500. 000 Menschen, die im Programm "Colombia Mayor" registriert sind, 225.000 Pesos pro Monat (knapp 53 Euro) statt bisher 80.000 Pesos (knapp 19 Euro) vom Staat bekommen. Petro stellte in Aussicht, das "jeder ältere Mann und jede ältere Frau über 80 Jahren eine Rente vom Staat erhalten wird". 

Die Initiative zielt laut Petro darauf ab, diejenigen zu unterstützen, "die nicht einmal genug für einen Teller Suppe haben." Im Jahr 2020 mussten laut Dateninstitut Dane (Departamento Administrativo Nacional de Estadística) 74,5 Prozent der kolumbianischen Senior:innen landesweit ohne Pension auskommen.

Insgesamt waren 2020 laut dem Dane circa 1.300.000 Personen im Programm Colombia Mayor erfasst, weit mehr als die Hälfte der Senior:innen lebten in ländlichen Gegenden. Vergangene Woche verkündete Petro, dass er beabsichtige auch jüngeren Personen den neuen Bonus auszuzahlen: "Wir möchten das Eintrittsalter auf 75 oder 72 Jahre senken, aber wir haben nicht genug Geld, wenn die Rentenreform nicht durchgeführt wird", erklärte er.

Die erste Linksregierung des konservativ geprägten Landes will weitreichende Sozialreformen umsetzen, zu denen unter anderem eine Rentenreform zählt, die finanzielle Verbesserungen für Personen ab dem 65. Lebensjahr bringen soll.

Allerdings ist die Rentenreform der Regierung im Plenum des Senats ins Stocken geraten. Die Opposition gegen Petro hat es erreicht, den Gesetzesentwurf zu bremsen, der das Rentensystem ändern soll, "um die Präsenz des öffentlichen Fonds zu stärken und das Recht auf eine Rente für mehr als zweieinhalb Millionen arme ältere Menschen zu garantieren", hieß es dazu in Medienberichten.