Kubas Umweltministerium Citma feiert 30 Jahre

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Citma entwickelt Projekte in den Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Gesundheit, Energie, natürliche Ressourcen und Umwelt. (Screenshot)
Citma entwickelt Projekte in den Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Gesundheit, Energie, natürliche Ressourcen und Umwelt. (Screenshot)

Havanna. Das kubanische Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Umwelt (Citma) hat sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die Zweigstellen des Citma sind in allen 16 Provinzen tätig. Aufgrund der angespannten Wirtschafts- und Versorgungslage Kubas steigen die Erwartungen und Aufgaben an das Ministerium nun weiter an.

So kommt dem Ministerium eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der umfassenden, und bis ins Jahr 2100 formulierten Klimastrategie, "Aufgabe Leben" (Tarea Vida) zu. Dazu gehören Maßnahmen gegen den Klimawandel in allen gesellschaftlichen Bereichen, die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Regionalentwicklung. Bewilligt und gefördert werden vor allem wirtschaftlich tragfähige und innovative Projekte.

In einem Interview sagte der Citma-Delegierte in der Provinz Santiago de Cuba, Dr. José Alejandro Zapata: "In diesem Sinne arbeiten wir intensiv an Projekten in den Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Gesundheit und Energie und eröffnen das Programm für natürliche Ressourcen und Umwelt".

Schon in den frühen neunziger Jahren wurden die Wissenschaften im weitgefassten Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit intensiv aufgebaut und diverse Forschungseinrichtungen gegründet, beispielsweise für Erdbebenforschung, Ökosysteme und Biodiversität, Solarenergie, und medizinische Biophysik. Sie sind an Universitäten angegliedert und sollen Wissenschaft, Technologie und Innovation gegenseitig stärken. Sie betreiben sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung und bewirken damit einen wichtigen Wissenszuwachs in den Provinzen.

Zu den ersten Forschungsergebnissen in den neunziger Jahren gehörte die Auswahl geeigneter Standorte für die Installation erneuerbarer Energien, Windturbinen und Sonnenkollektoren. Citma übernimmt auch die Funktion des Programmmanagements und der Bündelung von Forschungsprojekten, um die Effektivität und Effizienz, und damit letztlich den gesellschaftlichen Nutzen der Forschung zu verbessern.

Trotz der Abwanderung von Wissenschaftlern verfügt das Citma über "ein großes Potenzial an Humanressourcen", versichert Dr. Zapata. "Deshalb fördern wir unsere Wissenschaftler, Techniker und Spezialisten weiter, und heute spricht man von Gehaltserhöhungen, von einer Vergütung je nach Projektbeteiligung und davon, dass Wissen bezahlt wird, was äußerst wichtige Aspekte sind".

Anlässlich des 30. Jahrestages der Gründung von Citma soll das "Nationale System für Wissenschaft, Technologie und Innovation" gestärkt werden. Der Umweltminister Eduardo Martínez erklärte, es gehe darum, Wissenschaft und Innovation noch gezielter auf die Lösung spezifischer Probleme auszurichten. Die Konzeption und Umsetzung von Projekten müssten Hand in Hand gehen und eine bessere Vernetzung der beteiligten Akteure erreicht werden.

"Ich denke, dass wir trotz allem weiterhin das Denken vieler Menschen, die Wissenschaft betreiben, ändern müssen", sagte Martínez. "Das trägt dazu bei, die großen Probleme des Landes zu lösen, die sicherlich mit Forschung und manchmal auch mit angewandtem Wissen gelöst werden können, denn das Land hat kein Geld, sondern vor allem Wissen, wie Fidel Castro schon in den sechziger Jahren sagte".