Peking/Quito. Ecuador und China haben eine Absichtserklärung zur Aufnahme von Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen unterschrieben. Dadurch wollen beide Länder ihre wirtschaftlichen Verbindungen stärken. Die Übereinkunft wurde während einer Chinareise des ecuadorianischen Präsidenten Guillermo Lasso anlässlich der Olympischen Spiele in Peking unterzeichnet. Das ecuadorianische Regierungsoberhaupt und Chinas Präsident Xi Jinping sprachen außerdem über die Schulden Ecuadors bei China. Das asiatische Land ist dazu bereit, über neue Rückzahlungsbedingungen zu verhandeln.
Das Handelsabkommen würde den Exportmarkt um circa eine Milliarde US-Dollar erweitern, sagte der Minister für Produkion, Außenhandel, Investitionen und Fischerei, Julio José Prado. "Das bedeutet, dass wir den Export mehrerer Produkte nach China fast verdoppeln könnten", so Prado bei einer Pressekonferenz. Es gehe dabei um Ausfuhrgüter wie unter anderem Garnelen, Bananen und Kakao.
In einer gemeinsamen Erklärung mit Chinas Präsident Xi Jinping haben die Staatschefs eine Optimierung von Wertschöpfungsketten in Aussicht gestellt. Außerdem wurden Liberalisierungsschritte angekündigt, die Investitionen und diversifizierte Handelsbeziehungen ermöglichen sollen.
Man wolle außerdem die Zusammenarbeit im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie verstärken und gemeinsam für bessere Beziehungen zwischen China und den Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) eintreten. Xi versicherte, dass Peking das südamerikanische Land bei der Organisation des 15. Wirtschaftsgipfels zwischen China, Lateinamerika und der Karibik unterstützen will. Das internationale Treffen soll im November in Guayaquil stattfinden.
Gespräche mit Chinas Premierminister Li Keqiang haben zur Einrichtung eines runden Tischs geführt, durch den über erleichterte Rückzahlungsmöglichkeiten chinesischer Kredite in Höhe von etwa fünf Milliarden US-Dollar verhandelt werden soll. Als zentrales Ziel hat Lasso dabei angegeben, aus mit der Kreditvergabe verbundenen langfristigen Erdöllieferverträgen aussteigen zu können. Ecuadors Regierung verspricht sich hiervon, das Rohöl zu derzeit höheren Marktpreisen verkaufen zu können.