Havanna. Der Brics+-Block nimmt ab dem 1. Januar 2025 13 weitere Länder in einem neuen Status als assoziiierte Mitglieder auf. Auch das sozialistische Kuba ist Teil dieser Erweiterung.
Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Mao Ning erklärte, der Beitritt der Partnerländer bringe die Zusammenarbeit innerhalb der Brics-Familie "auf eine neue Ebene." Der Einfluss der Gruppe werde immer deutlicher. Sie entwickle sich zu einer zunehmend wichtigen Plattform, um die "Einheit und Kooperation im globalen Süden" zu fördern, so Mao.
Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel schrieb im Oktober auf der Social-Media-Plattform X, es ehre Kuba, als Partnerland den Brics beizutreten. Die fünf Buchstaben stünden für eine "große Hoffnung für die Länder des Südens auf dem beschwerlichen Weg zu einer gerechteren, demokratischeren, faireren und nachhaltigeren internationalen Ordnung."
Die Brics-Gruppe umfasst damit nun mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung und fast ein Drittel der Erdoberfläche. Ihr Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt beträgt rund ein Fünftel.
Das russische Außenministerium kündigte an, man plane eine enge Zusammenarbeit mit den Partnerstaaten, um diese möglichst effektiv in die Kooperation innerhalb der Gruppe einzubinden. Vier weitere Länder seien zudem eingeladen worden, dem Block künftig als assoziierte Mitglieder beizutreten.
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Der 2009 als Zusammenschluss aufstrebender Schwellenländer gegründete Brics-Block hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Gegengewicht zu den von den USA und Europa dominierten internationalen Institutionen entwickelt. Die zunächst aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestehende Gruppe wurde zum Jahresbeginn 2024 durch den Beitritt von Ägypten, Äthiopien, Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten erweitert und bezeichnet sich seitdem auch als Brics+.
Die wirtschaftliche Integration der Gruppe ist jedoch eher lose, sie dient vor allem als Plattform. Der Einführung eines dollaralternativen Zahlungssystems wurde auf dem letzten Gipfel in Kasan im Oktober 2024 zugunsten der verstärkten Nutzung nationaler Währungen der Partnerstaaten eine Absage erteilt.
Für Kuba dürfte der Brics-Beitritt keine unmittelbaren ökonomischen Folgen haben. Havanna unterhält mit den meisten Mitgliedern bereits bilaterale Abkommen, die durch die Aufnahme wohl nicht neu gestrickt werden.
Dennoch ist der Schritt für Kuba vor allem ein strategisch wichtiger hin zu mehr Anknüpfungspunkten in der Süd-Süd-Kooperation und bedeutet eine Stärkung der eigenen geopolitischen Position – auch mit Blick auf die anhaltende Wirtschaftsblockade der USA, die sich in der zweiten Amtszeit Donald Trumps nochmals verschärfen könnte.