Mexiko / Kuba / Soziales

Mexiko bekräftigt den Einsatz kubanischer Ärzte

palenque_krankenhaus.jpg

Krankenhäuser in abgelegenen Regionen, hier in Palenque, Chiapas, sollen mit kubanischen Ärzten besser funktionieren
Krankenhäuser in abgelegenen Regionen, hier in Palenque, Chiapas, sollen mit kubanischen Ärzten besser funktionieren

Mexiko-Stadt/Tuxtla Gutiérrez. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat vergangene Woche den Einsatz von kubanischen Ärzten im mexikanischen Gesundheitssektor verteidigt. Dieser sei notwendig, um das Fehlen von spezialisiertem Personal im Land auszugleichen.

Die Maßnahme, die bereits von ihrem Vorgänger Andrés Manuel López Obrador vorangetrieben wurde, hat dazu beigetragen, den Zugang zu Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Sozialversicherung zu verbessern. Dies vor allem in Bundesstaaten wie Chiapas, in denen weiterhin ein Fachkräftemangel herrscht. Aktuell sind in dem südmexikanischen Bundesstaat 179 kubanische Ärzte in den 124 Landkreisen tätig.

Laut der Regierung tragen ausländische Ärzte dazu bei, eine vorübergehende Lücke zu füllen, bis neue Fachkräfte ausgebildet sind. "Mexiko braucht mehr Krankenhäuser und mehr Gesundheitszentren, aber dafür braucht es mehr Ärzte", erklärte die Präsidentin und betonte, dass sich die Zahl der in Mexiko ausgebildeten Ärzte mehr als verdreifacht habe, von 5.999 im Jahr 2011 auf 18.799 im Jahr 2025.

Im November hatte die kubanische Botschaft in Mexiko die Ankunft von 199 kubanischen Ärzten angekündigt, die in abgelegenen Gemeinden arbeiten sollen. Dies geschah im Anschluss an ein im vergangenen Juli, während der Regierung von López Obrador unterzeichnetes Abkommen, das die Entsendung von weiteren 2.700 Ärzten von der Insel vorsieht.

Über den Tellerrand schauen?

Mit Ihrer Spende können wir Ihnen täglich das Geschehen in Lateinamerika näher bringen.

Guillermo Amauri Pérez, Leiter der Abteilung für Gesundheitsvorsorge des IMSS-Bienestar und Verbindungsmann zur kubanischen Ärztebrigade, erklärte, es sei eine enorme Herausforderung, kostenlose Behandlung und Medikamente für die Menschen ohne soziale Absicherung in Chiapas zu garantieren. IMSS-Bienestar ist ein System der kostenlosen Gesundheitsversorgung für Personen ohne Sozialversicherung.

Dieses neue System ist aber von Problemen begleitet. Fast ein Jahr nach der Einführung sind 75 Prozent der Stellen in ländlichen und indigenen Gemeinden noch immer unbesetzt. Laut Pérez nutzten die 600 Gesundheitsstationen und 24 kommunitären Krankenhäuser im Bundesstaat nichts, wenn es an Ausrüstung und Personal für die medizinische Behandlung und Betreuung fehlt.

Laut dem Nationalen Institut für Statistik und Geographie gibt es in Mexiko 2,4 Ärzte pro 1.000 Einwohner. Das ist zwar über dem Durchschnitt in Lateinamerika, aber weniger als der Durchschnitt von 3,5 Ärzten auf 1.000 Einwohner der Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Mexiko ist seit 1994 Mitglied der OECD.