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Solarstrom macht Trinkwasserversorgung in Nicaragua günstiger

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Der Aufbau des Photovoltaikprojekts ENESOLAR in der Gemeinde Nindirí kommt voran
Der Aufbau des Photovoltaikprojekts ENESOLAR in der Gemeinde Nindirí kommt voran

Managua. Mit Unterstützung Chinas baut die Regierung von Nicaragua eine dritte Photovoltaikanlage zur Erzeugung von Solarenergie. Die Anlage soll die Kosten für das Pumpen von Trinkwasser aus Brunnen senken, mit denen 800.000 Familien im Land versorgt werden. Dies erklärte Erving Barreda, der Präsident des staatlichen Wasser- und Abwasserunternehmens Enacal.

Der Stromverbrauch für die Pumpensysteme sei ein "Element von entscheidender Bedeutung für den täglichen Betrieb und der größte Betriebsaufwand von Enacal", sagte Barreda. Deshalb stelle das Projekt eine entscheidende Unterstützung dar.

Die Photovoltaik-Anlage wird derzeit im Vorort Los Altos der Gemeinde Nindirí im Departement Masaya aus 112.700 Solarmodulen gebaut. Sie wird etwa 40 Prozent des Strombedarfs von Enacal decken.

Paralell dazu entstehen zwei weitere Systeme für die Stromversorgung von Enacal, die derzeit bei Malpaisillo im Departamento León und bei San Isidro im Departamanto Matagalpa gebaut werden.

Die Enesolar 3 genannte Anlage bei Nindiri wird laut Nicaraguas Co-Präsidentin Rosario Murillo in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Staatsunternehmen China Communications Construction Company Limited (CCCC) gebaut. Es sei "eine Investition von 81 Millionen Dollar mit solidarischer Finanzierung der Volksrepublik China", so Murillo.

Laureano Ortega, der Berater des Präsidenten für Investitionen, Handel und internationale Zusammenarbeit, hob die Bedeutung des chinesischen Engagements hervor. Enesolar 3 sei das erste Projekt der Zusammenarbeit, das von der CCCC im Rahmen eines Kredits für Nicaragua durchgeführt wird.

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"Es handelt sich um Genehmigungen mit schnellen Verfahren, die durch den Willen und die Bereitschaft zur gegenseitigen politischen Unterstützung und zur Brüderlichkeit erleichtert wird", erklärte Ortega.

Laut einem Bericht von Informe Pastran konnte das Land in den letzten Jahren seine Trinkwasserversorgung auf nationaler Ebene auf 95 Prozent der Haushalte erhöhen. 2007 lag sie noch bei 65 Prozent der Bevölkerung, erklärte Alina Lagos, die stellvertretende Geschäftsführerin von Enacal.

Auch bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen im allgemeinen Stromnetz scheint das Land gut voranzukommen. Im vergangenen April kamen 80 Prozent des Stroms im Strommix aus erneuerbaren Quellen, davor lag der Durchschnitt eher bei 70 Prozent.

Laut dem Minister für Energie und Bergbau, Salvador Mansell, sind für 2025 und 2026 weitere Projekte für den Ausbau der solaren Stromerzeugung geplant.

Beim Ausbau des Stromnetzes erreichte das Land im ersten Quartal 2025 laut Mansell eine Versorgung von 99,6 Prozent der Haushalte mit Strom.

Im Jahr 2006 seien noch 80 Prozent des Stroms mit Öl erzeugt worden, was laut Mansell eine enorme Ölrechnung und eine Anfälligkeit für Preisschwankungen verursacht habe. Heute habe sich das völlig geändert, sagte er und betonte, dass das Engagement für erneuerbare Energien diese Abhängigkeit stark verringert habe.