Kuba / Kultur / Medien

Festival linker Medien in Kuba feiert 60 Jahre Granma

screenshot_2025-10-21_221135.png

Festival in Havanna erinnert an 60 Jahre Granma und Juventud Rebelde und Fidel Castros 100. Geburtstag im nächsten Jahr
Festival in Havanna erinnert an 60 Jahre Granma und Juventud Rebelde und Fidel Castros 100. Geburtstag im nächsten Jahr

Havanna. Aus über 30 Ländern sind Journalisten, Kommunikatoren und Mitarbeiter verschiedener Medienunternehmen zum "Internationalen Festival Granma Rebelde" in Havanna zusammengekommen. Es war das dritte internationale Treffen der Publikationen mit linken Parteien und Bewegungen. Anlass der Veranstaltung war der 60. Jahrestag der Tageszeitung Granma und der Zeitung Juventud Rebelde. Beide wurden von Fidel Castro Ruz gegründet, dessen 100. Geburtstag im Jahr 2026 ebenfalls gedacht wird.

Die dreitägige Veranstaltung umfasste Ausstellungen mit theoretischem Austausch, Buch- und Projektpräsentationen, Podiumsdiskussionen mit renommierten kubanischen und internationalen Intellektuellen sowie ein umfangreiches und vielgestaltiges Kulturprogramm. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war das Forum "Erfahrungen zur Vernetzung für eine andere mögliche Welt", bei dem namhafte Künstler, Intellektuelle und Forscher sowie die renommierte Kindertheatergruppe La Colmenita mitwirkten.

In seiner Eröffnungsrede hob Roberto Morales Ojeda, Mitglied des Politbüros und des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, die Dringlichkeit dieser Veranstaltung hervor: "In Zeiten wie diesen sind solche Treffen nicht nur notwendig. Ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich sage, dass es auch dringend erforderlich ist, dass wir uns treffen, um durch Reflexion und Engagement die fortschrittlichsten Ideen der Linken, kritisches Denken und gemeinsames politisches Handeln zu fördern."

Über den Tellerrand schauen?

Mit Ihrer Spende können wir Ihnen täglich das Geschehen in Lateinamerika näher bringen.

Morales erinnerte daran, "dass Fidel die kulturelle Globalisierung als die größte Herausforderung für die Kultur auf der Welt bezeichnete, als 'das mächtigste Instrument imperialistischer Herrschaft'." Die ideologische Souveränität vieler Länder und Völker sei bedroht von einer imperialen Gier, deren Herrschaftsansprüche nicht mehr nur in wirtschaftlicher Macht, sondern auch in der effektiven Nutzung und Manipulierung des Symbolischen lägen. Dies bedeute die gezielte Anwendung der alten und neuen Massenmedien, der kulturellen und kommunikativen Techniken inklusive Fake News und Cognitive Warfare.

Hier setzte der französisch-spanische Professor und Journalist Ignacio Ramonet an und ging in seiner Grundsatzrede auch auf aktuelle Techniktrends ein. Unter dem Titel "Informations- und Medienmanipulation: Die Linke vor den Herausforderungen der künstlichen Quanten-Superintelligenz" thematisierte er die Risiken und Bedrohungen der neuen wissenschaftlichen und technologischen Revolution, insbesondere der Quantenrevolution, und analysierte dazu auch die Chancen, die sie progressiven Kräften in einer historischen Periode bietet, in der wir "einen einschüchternden internationalen geopolitischen Moment" erleben.

Auch Staatspräsident Miguel Díaz-Canel nahm an der Veranstaltung teil und lud dazu ein, "ein internationales Netzwerk kritischer und souveräner Publikationen zu schaffen, das sich für sozialen Wandel, ideologische Souveränität und die Einheit der Völker des Südens einsetzt, und dabei die Dringlichkeit koordinierter Bemühungen gegen die ideologische Offensive des Imperialismus berücksichtigt."