Kolumbien kocht - und die EU heizt mit

Protestwelle wegen der verheerenden Folgen des Freihandels mit den USA. Freihandelsabkommen mit der EU verschlimmert die Situation

Seit mehr als einem Monat dauern die Streiks an. Die größte Protestwelle seit Jahrzehnten legt Kolumbien immer wieder in Teilen lahm. Die sozialen Auseinandersetzungen forderten bereits 12 Tote und hunderte Verletzte. Rund 600 Menschen wurden festgenommen. Streikten zuletzt die Lehrkräfte, sind nun über tausend Piloten der größten kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca im Streik. Breite Teile der Bevölkerung solidarisieren sich mit den Streiks. Rückgrat der Proteste sind jedoch die kolumbianischen Kleinbauern und -bäuerinnen. Sie fordern vor allem eine umfassende Landreform, Gesetze, die Landraub und Vertreibung verhindern und Neuverhandlungen der Freihandelsabkommen mit den USA und der EU. Über die Proteste in Kolumbien und die Rolle des Freihandelsabkommens mit der EU sprachen wir mit der Freien Journalistin Nelly Castro, die häufig auf amerika21 über Kolumbien berichtet.