Forum über illegale Drogen in Kolumbien

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Soldaten zerstören Koka-Anpflanzungen im Gebiet von Catatumbo
Soldaten zerstören Koka-Anpflanzungen im Gebiet von Catatumbo

Bogotá. In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá findet vom gestrigen Dienstag bis zum morgigen Donnerstag ein nationales Forum über illegale Drogen statt. Dabei werden Vorschläge ausgearbeitet, die in die laufenden Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der FARC-Guerilla eingehen sollen. Die Lösung des Problems der illegalen Drogen ist Punkt vier auf der Tagesordnung der Friedensgespräche, die in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfinden. Für viele Bauern ist der illegale Anbau von Koka die einzige Einnahmequelle. Seit vielen Jahren fordern die Bauernorganisationen daher die Aussetzung der Vernichtung der Koka-Anpflanzungen, bis eine "würdige Alternative" für die Sicherung der Existenzgrundlage der Bauernfamilien geschaffen ist.

Das Treffen wird von der UN-Vertretung in dem südamerikanischen Land und der Nationalen Universität Kolumbiens organisiert. Bei einem zweiten Termin vom 1. bis 3. Oktober wird das Forum im Verwaltungsbezirk Guaviare im Süden Kolumbiens durchgeführt, einer Region, die besonderes vom Koka-Anbau betroffen ist.

Erwartet werden circa 1.200 Teilnehmer, die ein breites Spektrum sozialer und politischer Organisationen aus dem ganzen Land vertreten. Unter den internationalen Gästen werden Josep Rovira aus Spanien, Experte für die Folgen von Drogenmissbrauch, und Javier Sagredo vom UN-Entwicklungsprogramm (UNPD) aus New York erwartet. Auch der frühere US-Botschafter in Chile und aktuelle Generalsekretär der Interamerikanischen Kommission zur Drogenkontrolle der Organisation Amerikanische Staaten, Paul Simons, soll anwesend sein.

In den Diskussionen soll es um Programme für die Anbausubstitution illegaler Drogen, die Wiederaufforstung der vom Koka-Anbau betroffenen Areale sowie um Programme zur Drogenprävention gehen.

Der UN-Delegierte Fabrizio Hochschild sagte, dass die Diskussionen "an die Wurzeln des Konflikts und seine Folgen" gehen müssten. Um tatsächlich Veränderungen für die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten zu erreichen, sei es unerlässlich, eine Einigung in dieser Frage zu erzielen, so Hochschild.

In dem gemeinsamen Kommuniqué der Friedensdelegationen in Havanna zum Abschluss der 14. Gesprächsrunde werden die Bürger und gesellschaftlichen Organisationen Kolumbiens eingeladen, an diesem Forum teilzunehmen.

Die vorangegangenen Foren gingen um die Landfrage (Januar) und die politische Partizipation (April).